Geschichte
Fulnek ist eine Gründung der Herren von Lichtenburg, denen Ottokar II. PÅ™emysl das zum Herzogtum Troppau gehörige Land verliehen hatte. Die erste schriftliche Nachricht von Fulnek stammt von 1293. Das Zentrum des Ortes bildete ein quadratischer Ring, der mit 95 m Seitenlänge ungewöhnlich groß angelegt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten mehrfach die Besitzer, zu denen die Adelsgeschlechter von Krawarn, Kostka von Postupice, Podiebrad, ŽerotÃn und Skrbenký von HÅ™istÄ› gehörten.
1481 kam Fulnek zu Mähren. Die Stadt entwickelte sich zu einem Zentrum der Böhmischen Brüder, deren letzter Bischof Johann Amos Comenius von 1618 bis 1621 in der Stadt lebte. 1619 schrieb Comenius in Fulnek seine Kritik der sozialen Ungerechtigkeit Listové do nebe und vollendete hier seine Arbeiten an der Karte von Mähren, die 1627 in Amsterdam erschien.
1632 wurden die Herren von Würben auf Freudenthal Besitzer der Stadt, die im 18. Jahrhundert eine barocke Umgestaltung erfuhr. In der Stadt bestand seit dem 15. Jahrhundert ein Kloster der Augustiner und 1688 errichtete der Kapuzinerorden ein weiteres Kloster. Im Zuge der josephinischen Reformen wurde 1784 das Augustinerkloster aufgelöst.
1788 erwarb Karl Anton Czeike von Badenfeld Fulnek. Die Badenfelder verkaufen ihren Besitz 1842 an Christian Friedrich Stockmar, der ihn 1855 an Prinz Philipp von Flandern weiter veräußerte. 1835 hatte Fulnek (mit Ober- und Untervorstadt) etwa 3500, zu ca. 96 % deutschsprachige Einwohner.
Um 1870 entstand das Projekt einer Eisenbahn von Troppau über Fulnek bis nach Trentschin, das aber nie verwirklicht wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Fulnek zur Tschechoslowakei und wurde zu einer Hochburg der radikalen Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörte im Mai 1945 ein Großfeuer weite Teile der historischen Innenstadt. Ab 1948 erfolgte nach Plänen von ZdenÄ›k SedláÄek ein teilweiser Wiederaufbau. Die deutschen Bewohner wurden 1946 vertrieben und Tschechen aus der Hanna und Walachei sowie Slowaken angesiedelt.
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