Geschichte
Die Ursprünge der Stadt liegen im 10. Jahrhundert, als am Ufer des Tarn die Benediktinerabtei St. Michel gegründet wurde. Die am Jakobsweg gelegene Abtei bestand bis zur Französischen Revolution. Die Stadt selbst profitierte von ihrer günstigen Lage: Die Handelsstraße aus der Rouergue nach Toulouse kreuzte hier den schiffbaren Tarn, der wiederum den wichtigsten Handelsweg nach Bordeaux an die Atlantikküste bildete. Zum Wohlstand von Gaillac trugen ferner der Weinbau und der Anbau des Pastel genannten Färberwaid bei. Im 16. Jahrhundert lebten innerhalb der Stadtmauern bereits 3500 Einwohner.
In den Religionskriegen erlebte das katholisch gebliebene Gaillac dann jedoch starke Zerstörungen. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadtmauer abgebaut. Nach der im Jahr 1800 erfolgten Untergliederung der 1790 geschaffenen französischen Départements wurde Gaillac Sitz eines Arrondissements. Der Niedergang des Handels auf dem Tarn ließ das agrarisch geprägte Gaillac in seiner Bedeutung jedoch hinter die sich entwickelnden Industriestädte des Départements Tarn wie Graulhet oder Carmaux zurückfallen. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts konnte die Stadt wieder aufholen. Hierzu trug nicht zuletzt die Eröffnung der Autobahn nach Toulouse im Jahre 1993 bei. Durch sie wurde Gaillac beinahe zur Vorstadt der regionalen Metropole. Seit 1995 regieren die Sozialisten die vorher stets konservativ beherrschte Stadt.
Basierend auf dem Artikel Gaillac (Tarn) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen