Gaillac (Tarn)
Gaillac (Tarn)
Gaillac ist eine Stadt im französischen Département Tarn (81), am gleichnamigen Fluss ca. 37 km nordöstlich von Toulouse gelegen, in der Region Midi-Pyrénées. Die Stadt besitzt 11 073 Einwohner (1999) und ist Hauptort eines Kantons.
Geschichte
Geschichte
Die Ursprünge der Stadt liegen im 10. Jahrhundert, als am Ufer des Tarn die Benediktinerabtei St. Michel gegründet wurde. Die am Jakobsweg gelegene Abtei bestand bis zur Französischen Revolution. Die Stadt selbst profitierte von ihrer günstigen Lage: Die Handelsstraße aus der Rouergue nach Toulouse kreuzte hier den schiffbaren Tarn, der wiederum den wichtigsten Handelsweg nach Bordeaux an die Atlantikküste bildete. Zum Wohlstand von Gaillac trugen ferner der Weinbau und der Anbau des
Pastel genannten Färberwaid bei. Im 16. Jahrhundert lebten innerhalb der Stadtmauern bereits 3500 Einwohner.
In den Religionskriegen erlebte das katholisch gebliebene Gaillac dann jedoch starke Zerstörungen. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadtmauer abgebaut. Nach der im Jahr 1800 erfolgten Untergliederung der 1790 geschaffenen französischen Départements wurde Gaillac Sitz eines Arrondissements. Der Niedergang des Handels auf dem Tarn ließ das agrarisch geprägte Gaillac in seiner Bedeutung jedoch hinter die sich entwickelnden Industriestädte des Départements Tarn wie Graulhet oder Carmaux zurückfalle
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die bedeutenden Gebäude der Stadt sind zumeist von der südwestfranzösischen Backsteinarchitektur geprägt. Die Abteikirche St. Michel ist bereits für das Jahr 972 historisch belegt, der ursprünglich romanische Bau stammt aus dem 13. Jahrhundert und erfuhr eine gotische Vollendung. Nach Aufhebung des Klosters und starken Zerstörungen im 16. Jahrhundert wurde die Kirche bis ins 18. Jahrhundert hinein wieder aufgebaut. In der französischen Revolution kam es zur Säkularisierung, die Kirche wurde zeitweise als Lagerhalle genutzt. Im 19. Jahrhundert wurde sie dann mit neoromanischen Elementen wie dem der Westfassade vorgesetzten Portal restauriert. Die verbliebenen Abteigebäude wurden in den Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts restauriert. Sie beherbergen heute die
Maison des Vins (Haus des Weins von Gaillac) sowie ein stadtgeschichtliches Museum. Die Keller werden weiterhin zur Sektherstellung genutzt.
Die Kirche St. Pierre, in der Altstadt gelegene Hauptkirche der Stadt, geht auf das 10. Jahrhundert zurück. Der mächtige steinerne Glockenturm stammt aus dem 13., das Portal aus dem
...mehr
Wirtschaft
Wirtschaft
Gaillac ist in erster Linie für sein gut 3700 ha umfassendes Weinbaugebiet bekannt. Einige der besten Lagen der
Premières Côtes, der ersten aus dem Tal des Tarn aufsteigenden Hänge, liegen auf der Gemarkung der Stadt. Industrie gibt es kaum, von gewisser Bedeutung ist lediglich ein pharmazeutischer Betrieb, Produktionsstätte der Laboratoires Pierre Fabre.
Basierend auf dem Artikel Gaillac (Tarn) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen