Geschichte
Lange bevor die Spanier in dieser Gegend landeten, war das Gebiet ein hervorragender Platz für die hier ansässigen Indianer. Die Spanier hatten größte Probleme das weite Gebiet zu kontrollieren und waren unfähig den gewaltigen Zustrom der amerikanischen Siedler aufzuhalten. So traten sie schließlich das Gebiet 1824 an die USA ab. Der zweite Seminolenkrieg verlangsamte zwar die Entwicklung Floridas, doch nach dem Bau der Eisenbahn stieg die Entwicklung stetig an.
1860 hatte Gainesville 232 Einwohner. Während des amerikanischen Bürgerkriegs Stützpunkt eines Kommissars der Konföderierten Armee und Schauplatz zweier großen Schlachten. Nach dem Ende des Bürgerkriegs wurde Gainesville zu einem Handelszentrum für Baumwolle und landwirtschaftliche Güter. In den nächsten 25 Jahren wurden verstärkt Zitrusfrüchte angebaut. Nach zwei Großbränden um 1880 begann man die Holzhäuser durch massive Backsteingebäude zu ersetzen. Eine weitere Eisenbahnlinie sorgte dafür, dass die Einwohnerzahl auf 3.000 stieg.
Zu dieser Zeit war Gainesville die größte Stadt in Florida. Die Stadt hatte bereits eine Oper, gepflasterte Straßen, eine unterirdische städtische Wasserversorgung, Telefon und elektrisches Licht. Der weitere Ausbau der Eisenbahn brachte einen weiteren Aufschwung im Handel mit Zitrusfrüchten und Phosphat. Ebenso wurde das Gebiet interessant für Touristen, Investoren und Spekulanten. Trotz einiger Missernten und strenger Winter in den Jahren um 1890 stieg der Wohlstand der Bevölkerung und die Wirtschaft konzentrierte sich weiterhin auf Phosphat, Baumwolle und landwirtschaftliche Produkte und deren industrielle Vermarktung.
Die ersten 20 Jahre des 20. Jahrhunderts waren eine harte Geduldsprobe für die Landwirtschaft, da eine neue Käferart regelmäßig die neue Getreideernte vernichtete und der Erste Weltkrieg die Phosphat-Industrie zum Erliegen brachte. 1906 öffnete die Universität von Florida ihre Tore und hatte im ersten Jahr 102 Studenten. 20 Jahre später war die Zahl der Studenten bereits auf 2000 gestiegen. In den Jahren 1920 bis 1938 war die Universität der wichtigste Arbeitgeber und die größte Hilfe die herrschende Depression zu überstehen. Während des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der Bewohner auf rund 14.000 an.
Die Nachkriegszeit brachte Gainesville einen enormen Bevölkerungszuwachs und wirtschaftlichen Aufschwung. Der Zustrom tausender Veteranen auf der Suche nach Ausbildung und Arbeit führte zu einer kompletten Umbildung der Stadt. Die Universität, die 1947 auf über 9.000 Studenten angewachsen war, errichtete eine medizinische Fakultät. 1970 hatte die Universität rund 23.000 Studenten und im Jahr 2000 über 44.000. Somit wurde sie zur bedeutendsten Forschungsinstitution im ganzen Süden der USA.
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