Geschichte
Gehrden war einst eine wendische Siedlung, was man auch heute noch an der typischen Hufeisenform erkennt. Erstmalig erwähnt wurde Gehrden in einer Urkunde des Klosters Berge im Jahre 1234. Ende des 13. Jahrhunderts übereigneten die Gebrüder von Cronenberg das Patronatsrecht zu Gehrden den Kalandsherren zu Leitzkau, von denen es 1390 Erzbischof Albrecht III von Querfurt kaufte. Dieser vermachte es zugleich mit der Stadt und dem Schloss Möckern dem Domkapitel.
Um das Jahr 1500, der Regierungszeit des Erzbischofs Ernst II. von Sachsen (1476-1513), der seine Untertanen mit sehr hohen Lasten drückte, wurde viele Siedlungen in der Umgebung wüst. Die Bauern verließen ihre Höfe und zogen in die Städte oder nahmen Kriegsdienste auf, sodass ihre Häuser verfielen und die Äcker verkrauteten. So leerten sich ganze Dörfer und es entstanden sogenannte „wüste Marken“. Die „wüste Mark“ Rosenhagen (zwischen Gödnitz und Gehrden) ist nach 1447, Wedelwitz (zwischen Prödel und Gödnitz) vor 1337 entstanden. Zwei weitere „wüste Marken“ waren Krakeborn (zwischen Lübs und Leitzkau) und Pakendorf (zwischen Gehrden und Walternienburg).
Nach der Lutherischen Reform besetzte 1537 der erste evangelische Pfarrer, Jacob Heinecke, die Gehrdener Pfarrstelle und löste damit den letzten katholischen Pfarrer Friderici ab. Die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges machten auch vor Gehrden nicht halt, sodass im Jahre 1640 außer neun Bewohnern alle vertrieben oder dem Kriege zum Opfer gefallen waren. Aus einer Beschreibung des damaligen domkapitularischen Richters Jacob von Bandelow aus Möckern geht des weiteren hervor: „In den andern Dörfern: Dalcho 1 Witwer und 2 Witwen; Luhe 3 Paar Leute, 2 Ackerleite, 1 Kotsaß; Zeddennick kein lebendiger Mensch.“
Am 26. Juni 1828 wurde Gehrden von einem Großfeuer fast vollständig vernichtet. Neben 21 völlig ausgebrannten Gehöften waren auch fünf Tote zu beklagen. Nur drei Hofstellen blieben unversehrt. Nach dem Brande wurden die Straßenfronten begradigt. An der Ostseite des Dorfes standen die kleinen strohgedeckten Häuschen der Tagelöhner und Kossaten, auf der Westseite lagen die Höfe der Bauern („Bauernhalbe“).
1863 wurde die Ziegelei zwischen Gehrden und Schora gebaut. Die Ziegelei war bis 1912 in Betrieb und wurde dann aufgrund des Mangels an geeigneter Erde stillgelegt und die Gebäude abgebrochen.
Anlässlich der Sieges- und Friedensfeier nach dem Deutschen Krieg wurde 1866 die „Friedenseiche“ vor dem Eingang zum Kirchhof gepflanzt, wo sie auch heute noch steht.
1840 wurde die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn eröffnet. In Folge der Bauunternehmungen ließen sich in Gehrden eine Reihe polnischer Bahnarbeiter und Landwirte nieder. Die Einwohnerzahl stieg von 207 im Jahre 1837 auf 300 am Ende des 19. Jahrhunderts.
Im Jahre 1885 wurde die Chausseeverbindung Leitzkau - Gehrden –Trebnitz hergestellt.
Basierend auf dem Artikel Gehrden (Sachsen-Anhalt) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen