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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
12:01
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Entstehung Ückendorfs ist eng mit der Siedlungsgeschichte der altgermanischen Stämme verbunden, die zwischen dem vierten und dem siebten Jahrhundert auch im Bruchland an der Emscher sesshaft wurden. Es wird vermutet, dass sich die ersten Ückendorfer Siedler nach ihrem Anführer „Hugo“ oder „Hukko“ als „Huginge“ oder „Hukkinge“ bezeichneten, woraus sich der ursprüngliche Name „Hugingsdorf“ ableitete. Die wohl überwiegende Zahl der Höfe und Kotten war der Großgrundherrschaft des Stiftes Essen angehörig. Um 1254 wird Ückendorf als Haupthof des Stiftes Essen erstmals urkundlich erwähnt.

Bis in die Neuzeit hinein bleibt die dörfliche Struktur Ückendorfs unverändert. Die Gemeinde besteht aus einigen Bauernhöfen, deren Namen – wie etwa Niermann, Schüffler, Schulte-im-Hofe, Dördelmann, Grollmann – sich zum Teil noch heute in den Straßennamen Ückendorfs erhalten haben. Im Jahre 1486 leben in Ückendorf 60 Einwohner, die sich im wesentlichen auf 14 Höfe verteilen; 1855 sind es 337 Einwohner. Als Bauernschaft zählte Ückendorf zum Kirchspiel und späteren Dekanat Wattenscheid, das dem Erzbistum Köln angehörte.

Das rasche Wachstum Ückendorfs wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts durch den Ruhrbergbau begründet. Mit dem Beginn der Kohleförderung auf der Zeche Holland im Jahre 1856, auf der Zeche Rheinelbe im Jahre 1861 und auf der Zeche Alma im Jahre 1872 „explodierte“ die Bevölkerungszahl binnen 35 Jahren auf das Vierzigfache (1855: 337 Einwohner; 1875: 5.275 Einwohner; 1890: 13.129 Einwohner). In kürzester Zeit entsteht in Ückendorf die entsprechende Infrastruktur, wie beispielsweise
 • das 1905 eröffnete – heute nur noch zu Wohnzwecken genutzte – Knappschaftskrankenhaus in der Knappschaftsstraße, das anfänglich über 200 Betten verfügte,
 • die Bergabeitersiedlung Flöz Dickebank (sie ist in ihrer äußeren Struktur noch weitgehend unverändert erhalten und vermittelt einen guten Eindruck der damaligen Wohnverhältnisse),
 • die 1874 in Betrieb genommene Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft über Bochum nach Dortmund (ein Relikt aus dieser Zeit ist der – heute genau auf der Stadtgrenze von Bochum und Gelsenkirchen liegende – Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid),
 • die Almaschule an der heutigen Hohenfriedberger Straße (1883), die Parkschule in der Parkstraße (1899), die Rheinelbeschule in der heutigen Carl-Mostert-Straße,
 • das Elektrizitätswerk (das lediglich in einigen baulichen Reste auf dem Werksgelände der Fa. W. Geldbach noch erkennbar ist)
 • der 1906 stillgelegte Schlachthof an der Ückendorfer Straße Ecke Dördelmannshof oder
 • die katholische Kirche St. Josef, deren Grundstein am 11. November 1894 an der Ecke Ückendorfer Straße und Südstraße (heute Virchowstraße) gelegt wird; die Pfarrgemeinde St. Josef wächst in den 1920er Jahren zur größten Pfarrgemeinde Deutschlands.

Aufgrund seiner Größe wird Ückendorf im Jahre 1876 ein eigenes Amt im Landkreis Gelsenkirchen und löst sich damit vom Amt Wattenscheid. Erster Amtmann ist Karl Schäfer, ihm folgt Major Adalbert Cramer (an den heute noch die Bezeichnung der Straße Cramerweg erinnert). Das erste Amtshaus stand in der Ziegelstraße; später wird ein neues Amtshaus in der Knappschaftsstraße (Ecke Bochumer Straße) errichtet und das erste Amtshaus zum Armenhaus umgewidmet.

1903 wird Ückendorf Teil der neu entstehenden Großstadt Gelsenkirchen und verliert damit seine Eigenständigkeit. Zu diesem Zeitpunkt zählt die Gemeinde 21.937 Einwohner. Der ab dem 1. April 1896 amtierende letzte Amtmann, Carl von Wedelstaedt, wird später erster Oberbürgermeister Gelsenkirchens (1919–1928).

Im Zweiten Weltkrieg zählt Ückendorf neben Scholven zu den am meisten bombardierten Stadtteilen Gelsenkirchens. Allein am 17. Januar 1945 gingen bei einem schweren Luftangriff auf Ückendorf 46 Sprengbomben, zwei Luftminen, 2.300 Brandbomben und 250 Phosphorbrandbomben nieder. Die Befreiung vom nationalsozialistischen Regime erfolgte Anfang April 1945 durch amerikanische Truppen, die sich in den Ückendorfer Straßen zuletzt einen Häuserkampf mit dem Volkssturm und dem – mit Panzerfäusten, historischen Waffen, Sensen und Dreschflegeln ausgestatteten – Freikorps Sauerland lieferten. Nach der Niederschlagung dieser letzten Widerstände ziehen die amerikanischen Truppen – begrüßt von vielen überlebenden Ückendorfern, an die die Amerikaner Zigaretten verteilen – mit Sherman-Panzern über die Bochumer Straße in den Stadtteil ein.

Basierend auf dem Artikel Gelsenkirchen-Ückendorf der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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