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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.02.2025
21:24
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort wurde erstmalig 1246 urkundlich in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der von einem „Weinberg in Gera“ die Rede ist. Aus dem Jahr 1351 datiert eine Erwähnung als hennebergischer Besitz. Die Einwohner beschäftigten sich mit Bergbau, Waldarbeit und Landwirtschaft. Die Tradition des Bergbaus (Eisenerz) geht bis in das Jahr 1351 zurück, als in einer Urkunde erstmals von einem „Eisengrubenzins“ die Rede ist. 1378 wird ein erstes Hammerwerk erwähnt. Im Jahr 1437 erhielten die Herren von Witzleben Lehens und Patronatsrechte, die sie bis zum 19. Jahrhundert behielten. Die Reformation wurde in Geraberg im Jahr 1530 eingeführt. Der Ortsteil Arlesberg wird 1569 erstmals urkundlich erwähnt, als dort, etwa zwei Kilometer westlich des Ortes Gera, ein Forsthaus errichtet wurde. Mit dem Aussterben der Grafen von Henneberg gelangten Gera und Arlesberg 1660 zum Herzogtum Sachsen-Gotha, zu dem die Orte bis zu Gründung des Landes Thüringen im Jahr 1920 gehörten.

An den Bergbau um Geraberg erinnert das Technische Denkmal Braunsteinmühle im Ortsteil Arlesberg: 1665 begann der Manganerzbergbau, der bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurde. Wie in vielen Orten, wo das Wasser als Energiequelle genutzt wurde, entstand in Geraberg neben Sägemühlen, Hammer- und Pochwerken im Jahre 1631 auch eine Papiermühle. Auf dem Gelände des alten Hammerwerks wurde 1710 eine zweite Papiermühle errichte. Die heutige Dorfkirche wurde 1750 im barocken Stil erbaut. 1879 wurde die Bahnlinie Neudietendorf–Ilmenau gebaut, die Gewerbe und Industrie förderte.

Die Porzellanindustrie ließ sich im Ort am Ende des 19. Jahrhunderts nieder. 1873 begann man Fieberthermometer herzustellen. Viele Menschen betätigten sich in diesem neuen Industriezweig. Bekanntester Betrieb war das Thermometerwerk Geraberg mit nahezu 2000 Beschäftigten im Jahr 1990. Die Tradition der Thermometerindustrie wird durch das erste deutsche Thermometermuseum im Ort gepflegt.

Ein weiterer großer Arbeitgeber war die Firma Just & Co. Sie wurde 1874 als oHG gegründet und stellte Koffer, Taschen und Lederwaren her. 1909 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH, 1923 schließlich in eine Aktiengesellschaft. Großaktionäre waren bis 1945 Johanna Lorenz geb. Just aus Geraberg (ca. 35 %) und Elsbeth Metzler geb. Just aus Ilmenau (ca. 25 %). Das Fabrikgelände befand sich in der Nähe des Geraberger Bahnhofes, Reste sind noch heute dort zu sehen.

Im Jahr 1923 wurden Gera und Arlesberg zur neuen Gemeinde Geraberg vereinigt. Der Name wurde gewählt, um eine bessere Unterscheidung von der ostthüringischen Großstadt Gera zu ermöglichen. Bei den ersten Bürgermeisterwahlen nach der Ortsvereinigung erlangte die KPD 8 von 11 Sitzen im Ortsrat und stellte den Bürgermeister. Dies verdeutlicht den landesweiten „Linksruck“, den Thüringen nach der Inflationskrise von 1922/23 erlebte. Geraberg gehörte seit 1922 zum Landkreis Arnstadt.

Als der Landkreis Arnstadt 1952 aufgelöst wurde, kam der Ort zum Kreis Ilmenau, dem er bis 1994 angehörte. Seit dem gehört Geraberg zum 1994 geschaffenen Ilm-Kreis.

1992 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Geratal gegründet, die ihren Sitz in Geraberg hat. Die große Mehrzweckhalle in der Ortsmitte („Geratalhalle“) wurde 1995 eingeweiht. Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

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