Geschichte
Die Gemeinde gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Németszentgrót-Sóskut verwendet werden.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Die Gemeinde gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Im Ortsteil Sulz befindet sich ein gut erhaltenes Kastell aus dem 18. Jahrhundert. Die Architektur des Gebäudes mit seinen 6 großen, toskanischen Säulen ist durchaus bemerkenswert und reizvoll. Das Kastell wurde im 18. Jahrhundert als eine Badeanstalt für Gäste aus dem Ungarischen Raum durch die Gräfin Festetic genutzt. Die umschließende Parklandschaft vermittelt gemeinsam mit dem Gebäude einen harmonischen Eindruck. Im Zweiten Weltkrieg fand das Kastell eine Verwendung als Lazarett für verwundete russische Soldaten. Zuvor befand es sich im Besitz einer jüdischen Familie. Mit dem Tod des Besitzers 1962 setzte sich der Verfall des Gebäudes fort. Im Jahr 1973 wurde das Kastell unter Denkmalschutz gestellt und von einem Verein zur Erhaltung übernommen. Der Verein renovierte mit Unterstützung des Burgenlandes das Dach und sicherte die Bausubstanz.
In der Gemeinde befinden sich auch mehrere Mineralwasserquellen, welche schon den Römern bekannt waren. Dies wurde mit Funden vor Ort belegt (Tonkrüge für die Abfüllung des natürlichen Mineralwassers und Römische Münzen). 1905 wurde gegenüber dem Kastell in Sulz ein Abfüllhalle und ein Lager im Stil des Kastells gebaut. Das Mineralwasser wurde in große Teile der Monarchie unter der Marke Vita Quelle erfolgreich vertrieben. Die Quellen werden zur Zeit von der Güssinger Mineralwasser AG wirtschaftlich genutzt und sind im Besitz eines Saudi-Arabischen Unternehmens.
Basierend auf dem Artikel Gerersdorf-Sulz der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen