Geschichte
Archäologische Funde lassen auf eine Besiedelung der Göhrde bereits in prähistorischer Zeit schließen. Zu den Bodendenkmälern in der Göhrde gehören vor allem zwei jungsteinzeitliche Großsteingräber bei Grünhagen (bezeichnet als Leitstade I und II), die auf 2500 Jahre v. Chr. datiert werden.
Die Göhrde war seit dem frühen 18. Jahrhundert ein beliebtes Jagdgebiet der Adligen.
In den Jahren 1706-09 wurde im heutigen Ortsteil Göhrde nach Plänen von Louis Remy de la Fosse ein großes dreistöckiges Schlossgebäude mit etwa 100 Räumen sowie mehrere Nebengebäude errichtet.
Am 16. September 1813 besiegte die alliierte Nordarmee (v.a. russische und preußische Truppen) etwa 20 Kilometer westlich von Dannenberg (Elbe) bei Lüben (im Landkreis Lüneburg) die französischen Truppen Napoleons I. in der Schlacht an der Göhrde.
Nach 1819 wurden einzelne Gebäude des Jagdschlosses, 1827 auch das Schloss selbst abgebrochen. Erst nach der Errichtung des Königreiches Hannover 1837 renovierte man einige Gebäude, und die Göhrde wurde wieder zum fürstlichen Jagdrevier.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Bau einer Eisenbahnlinie, der Wendlandbahn, durch die Göhrde mit der Station Bahnhof Göhrde (1874 Eröffnung der Linie Buchholz-Lüneburg-Dannenberg-Wittenberge), die heute noch bis Dannenberg führt. Seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts (ab 1995) ist diese Verbindung überregional durch die jährlichen Castor-Transporte in das Atommüll-Zwischenlager Gorleben bekannt geworden, die über diese Strecke zum Verladebahnhof Dannenberg führen. Die Proteste gegen diese Transporte und das massive Aufgebot der Polizei haben die Gemeinde seitdem geprägt. So bieten Anwohner jedes Jahr Hunderten von Atomkraftgegnern ihre Scheunen und Häuser zur Übernachtung an. Die bundesweite Anti-Atom Zeitschrift "anti atom aktuell" hat ihre Redaktion im Ortsteil Tollendorf.
Im Kalten Krieg war Sarenseck Standort einer Dauereinsatzstellung des Tieffliegermelde- u. Leitdienst der Luftwaffe (DEST TMLD), IV. FmRgt/33
Die weiter südlich gelegene Eisenbahnlinie von Uelzen nach Dannenberg wurde 1981 für den Personenverkehr, in den neunziger Jahren ganz stillgelegt.
Die Gemeinde Göhrde wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform von 1972 aus elf bis dahin selbstständigen Gemeinden gebildet.
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