Geschichte
Die Entstehung von Golßen geht auf die Zeit der Deutschen Ostsiedlung im 12. Jahrhundert zurück. Die älteste noch erhaltene Urkunde der Stadt datiert allerdings erst auf dem 21. Oktober 1276. Die Siedlungsstruktur von Golßen weist noch immer die typische zentrale um den Marktplatz gruppierte Form einer Angersiedlung auf.
1276 befand sich ein Rittergut Golssen im Besitz der Burggrafen Wettin. 1346 findet sich als Besitzer des Gutes ein Heinrich de Damis. 1372 verpfändete dann Kaiser Karl IV. die Veste Golssin an die Herren von Querfurt. 1395 wird der Markgraf Wilhelm „der Einäugige“ von Meißen, 1402 Wichard von Rochan und ab 1418 Caspar und Paul von Knobelsdorf als Eigentümer erwähnt. Nach den von Knobelsdorfs treten im weiteren Verlauf des 15. Jahrhunderts die Familien von Polenz und schließlich von Stutterheim als Besitzer des Gutes Golßen auf.
Die Familie von Stutterheim vereinigt in der Zeit von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis in das 17. Jahrhundert die Güter Alt-Golssen, Sellendorf, Hohendorf, Schäcksdorf, Krossen, Drahnsdorf, Liedekahle, Jetzsch, Falkenhain, Zützen, Görsdorf, Landwehr, Priaro, Waldow, Rietzneuendorf, Briesen, Oderin, Sagritz, Pitschen, Krebitz und etliche weitere Güter in ihrer Hand und hielt damit ein Gebiet, welches weit über das Gebiet des heutigen Golßen hinausging. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges und in der Folge bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts ging der Familie stückchenweise der Besitz verloren oder wurde verkauft.
1647 etwa erlangt die Familie von Bredau den teilweisen Besitz am Gut Golssen und hält diesen bis 1718. 1718 wird dieser Besitz der Familie an den preußischen Kammerrat Johann-Peter von Koehler verkauft, über den das Gut 1721 an seinen Schwiegersohn Johann Just Vieth (später als Vieth von Golssen geadelt. vgl. Ludwig Renn) übergeht. Dieser errichtet den Mittelteil des heutigen Schlosses. Über verschiedene Besitzer gelangt das Gut schließlich an die Grafen zu Solms-Baruth. Nach 1945 wurde das Gut im Zuge der Bodenreform enteignet.
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