Geschichte
Die Stadt war Teil des antiken persischen Reiches. Geschichtlich wird das Gebiet auch Taparistan (arabisierte Version: Tabaristan) genannt. Der griechische Name Hyrkania bezeichnete die gesamte Region im Nordostiran. Das Kaspische Meer wurde von den Griechen auch das Hyrkanische Meer genannt. Gorgan liegt ca. 400 km von Teheran entfernt. Ungefähr 150 km östlich von Gorgan befindet sich der Nationalpark Golestan. Die Stadt Gorgan ist die Endstation der Nordiranischen Bahnstrecke und verfügt über einen Flughafen, eine Oper (Talar e Fakhreddin As'ad Gorgani), die Kaserne der 30. iranischen Armee und mehrere Universitäten.
In späteren Zeiten wurde die Stadt wie folgt genannt: Astara, Astarwa, Satarabad, Astarbad, Astrabad oder Astarabad bis 1937 (=Sternenstadt; Astar, Staar, Setare bedeutet Stern).
Die arabische Bezeichnung der Stadt ist Jorjan. Weitere in der Vergangenheit in Büchern verwendete Namen sind: Waharkaneh, Warganeh, Sadrakart, Sadrakarta, Gorgin, Garjasstan, Varjan und Astareh.
Über den Ursprung des Namens Gorgan (persisch: Wolfsland) gibt es unterschiedliche Meinungen. Das Gebiet ist und war stark von Wölfen bevölkert. Zudem soll hier zum ersten Mal ein Tier - der Wolf - als selbstständige Kriegswaffe in großer Zahl abgerichtet worden sein. Des Weiteren war dieser Außenposten sehr stark den turk-mongolischen Überfällen ausgesetzt und des Öfteren vernichtet worden. Auch die südlich wohnhaften Perser und die Araber sahen in dieser aufsässigen und aufständischen Stadt eine Brutstätte des Widerstandes und bezeichneten die Bewohner als „Wilde". Die Stadt war einer der Reichszentren des Parthischen Reiches. Hier hielt sich lange Zeit auch die Parsische Religion hartnäckig gegen die Zwangsislamisierung, bis die Stadt schließlich zerstört wurde.
Außerdem wurden aus Gorgan nach langer Tradition die höchsten Offiziere der altpersischen Kaiser, die Leibgarde, insbesondere die „Unsterblichen Garde" rekrutiert. Die Frau des persischen Großkönigs Dariusch stammt ebenfalls aus Gorgan.
Die Stadt zählte gegen Ende des Iran-Irak-Krieges zu den wenigen Städten in denen als Schulunterrichtsfach Taalimateh Nesami (Militärkunde) eingeführt wurde. Neben dem Koranunterricht zählte Militärkunde zu den Fächern, die über eine Versetzung in die nächste Klasse entschieden. Lehrer mussten in Gorgan auf dem Schießstand in dem Viertel Kuj-eh Golha ein militärisches Auffrischungskurs absolvieren.
Gorgan wurde während des Iran-Irak-Krieges trotz häufiger Androhungen des damaligen irakischen Machthabers Saddam Hussein nur wenige Male tatsächlich das Ziel irakischer Luftangriffe.
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