Geschichte
Gottsbüren wurde als Siedlung bereits im 9. Jahrhundert als „Buria“ erwähnt. Über die Namen Gunnesburin, Gunnesburen, Hundesburen, Godesburen tauchte 1355 zum ersten Mal der Name Gottsbüren auf.
Gottsbüren gehörte zur Grafschaft des Ludolf von Dassel, der es 1272 an das Erzbistum Mainz verkaufte. Nur 60 Jahre später überließ Mainz das Dorf dem Kloster Lippoldsberg.
Im Mittelalter wurde Gottsbüren von den großen Wüstungsvorgängen nur unwesentlich betroffen. Die damals günstige Verkehrslage an der alten, bedeutenden Handelsstraße "Königsstraße" war dafür ausschlaggebend.
Bekannt ist Gottsbüren nicht nur durch seine Lage im Reinhardswald, sondern auch durch das so genannte "Wunder von Gottsbüren" - dem Gerücht um den heiligen Leichnam des „Herrn“. Damals (1330 evtl. auch schon 1329) wurde angeblich der Leichnam Christi in den Wäldern um Gottsbüren gefunden und in der Kirche aufgebahrt. Erzbischof Balduin von Trier erteilte am 10. Juni 1331 die kirchliche Erlaubnis für die Wallfahrt. Später wurde daraus eine Hostienwallfahrt, die für den Wirtschaftsraum der Gegend um Gottsbüren in zirka 100 Jahren bis 1399 (solange dauerte die Wallfahrt) eine Wirtschaftskraft von etwa 20 Mrd. € und mehr brachte. Viele Pilger blieben auf dem Weg nach Santiago zum Grab des Apostel Jakobus in Gottsbüren, um den weiteren Weg „an das Ende der Welt“ einzusparen.
Im Ort steht die 1330/31 erbaute Wallfahrtskirche. Sie wurde im 14. Jahrhundert zur heutig dreischiffigen Hallenkirche erweitert. Beim wenig glaubhaften Hostienfrevel ging es nicht mit rechten Dingen zu. Interessanterweise gilt diese Darstellung teilweise bis heute. 1334 wurde mit dem Bau der „Zapfenburg“ begonnen, die heute als Sababurg bekannt ist. Sie wurde [u.a.] zum Schutz der Pilger errichtet
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