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Österreich

Hauptstadt
Wien
 
Fläche
83.859 km²
 
Bevölkerung
8.205.000
 
pro km²
98 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
20:16
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort wurde 1321 als marchtmuel iuxta Grevenschlag zu ersten Mal erwähnt (schon damals als Marktflecken). Im Mittelalter waren die Geschicke des Ortes an die Herrschaft Guttenberg gebunden, ein Gozwinus de Gutenberch (zählte zu den kuenringischen Lehensrittern) ließ laut einer Urkunde Heinrichs dem II. von 1171 auf dem westlich der Gemeinde liegenden Guttenberg (855 Meter) eine strategisch wichtige Festung errichten, Ende des 13. Jahrhunderts bewohnte die ritterliche Familie der Tehler die Burg.

Danach verfiel die Anlage und auf ihren Resten ließ ein Zdenko von Sternberg eine Schanze errichten. Jener Zdenko bekriegte dann 1467 die Böhmen bei der Burg Gratzen (tschechisch Nové Hrady), diese verwüsteten im Gegenzug 1478 und 1480 den Ort. Bekannt geblieben ist vor allem der Weiße Sonntag des Jahres 1480, an dem im Ort Angst und Schrecken herrschten. Ungefähr um diese Zeit entstand im Ort auch ein Marktgericht und 1566 war das Freihaus zu Gräffenschlag bereits mit der Ottenschläger Herrschaft vereint.

Am 19. Februar 1597 ist der Ort Sammelplatz für 30.000 aufständische Bauern des Waldviertels. Die Aufständischen sammelten sich damals auf dem Feld zwischen der Hausmühle und dem Ort und später war hier der Verhandlungsort zwischen den Bauern und den kaiserlichen Kommissaren. Ein Andreas Schrembser aus Dobersberg führt dabei die Verhandlungen, sie bleiben jedoch erfolglos und so kommt es zu den blutigen Bauernkriegen im Waldviertel die durch die Niederlage der Bauern gegen die kaiserlichen Truppen bei Neukirchen am Ostrong ein Ende finden.

Ab 1619 wird Grafenschlag auch in die Auseinandersetzungen im Dreißigjährigen Krieg verwickelt, die Kirche, der Pfarrhof und der Markt dienen Mann und Roß als Quartier.
Eine ruhige Periode der Entwicklung folgt ab 1667, als der Ort in den Besitz von Ferdinand Ernst Graf von Herberstein kommt. Er erlässt unter anderem denen durch den Krieg völlig verarmten Bauern die Landessteuer. Diese Entwicklung wurde erst durch die Napoleonischen Kriege ab 1805 (Schlacht bei Loiben und Dürnstein) gestoppt, es kam dabei zu Einquartierungen von einer Abteilung Franzosen, die bis zum Ort vorgedrungen waren.
Auch durch die Revolutionen 1848 und dem Deutscher Krieg 1866 wurde der Ort beeinflusst.

Am 15. Oktober 1905 wurde Grafenschlag dann auch an das österreichische Bahnnetz (als Nebenlinie der Franz-Josefs-Bahn durch die Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg) angeschlossen.
Obwohl der Erste Weltkrieg auch einige Opfer unter den männlichen Einwohnern des Ortes kostete, suchte den Ort eine weitaus größere Katastrophe am 18. März 1921, dem Schmerzhaften Freitag heim. Der Ort brannte fast zur Gänze nieder, nur 6 der 52 Häuser blieben unversehrt stehen. Im Zuge einer Verwaltungsreform kam der Ort 1939 zum Verwaltungsbezirk Zwettl, im selben Jahr beginnenden Zweiten Weltkrieg lassen 87 männliche Einwohner des Ortes in der Wehrmacht ihr Leben.

Am 9. Mai 1945 wird der Ort dann von sowjetischen Truppen besetzt, diese bleiben dann bis zum Ende der Besatzungszeit in Österreich 1955.

In der Nachkriegszeit kommt es zu einer großen Aufbauarbeit im Ort, dabei verliert Grafenschlag immer mehr seinen Charakter als Markt- und Bauerngemeinde, da die Landwirtschaft selber großen Veränderungen unterworfen ist.

Am 1. Januar 1967 schlossen sich dann die Ortsgemeinden Grafenschlag und Kleinnondorf zu einer Großgemeinde zusammen, am 1. Januar 1970 kam auch die Gemeinde Langschlag hinzu.

Trotz des Bevölkerungsrückgangs konnte am 24. September 1978 eine neue Volksschule eingeweiht werden, diese wurde nach 2000 wiederum umgebaut.

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