Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
06.05.2024
03:20
 
 
+
»
 

Geschichte

Erstmalig urkundlich erwähnt wird der Ort 1131 als Granechun. Der Name geht auf galloromanisch  •graneca zurück und bedeutet Bei den Kornscheunen.

Die Gegend war schon lange Zeit besiedelt, davon zeugen z.B. die Überreste eines römischen Gutshofs im Breitholz. In der Nähe fand man sogar einen vorgeschichtlichen Schalenstein. Bei den Ausgrabungsarbeiten 1940-41 kamen eine Tonscherbe und ein Bronzering zu Tage. Im 10. Jahrhundert wurde die Burg Grenchen ("Bettleschloss") erbaut, diese befindet sich heute auf dem Gemeindegebiet von Bettlach. Handelte es sich anfänglich um eine Holzburg, wurde sie Mitte des 12. Jahrhunderts durch einen imposanten Steinbau mit Wehrcharakter ersetzt, was heute Spekulationen hervorruft, lag sie doch an keiner strategisch wichtigen Stelle. Die Burg brannte um das Jahr 1200 aus, wurde aber wieder hergerichtet. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbten die Strassberger (ein Adelsgeschlecht aus dem Raum Büren a.A.) die Burg, welche fortan nur noch von Dienstleuten bewohnt wurde. Anfangs des 14. Jahrhunderts gab man die Burg endgültig auf, dies lassen jedenfalls Keramikfunde schliessen, und überliess sie dem Zerfall. Sie erscheint bis um 1400 in den Handänderungsurkunden. Die Ruine wurde Ende des 16. Jahrhunderts als Steinbruch für den 1583 beschlossenen Bau des Gefängnisturms in Grenchen gebraucht. Der Gefängnisturm wiederum wurde 1806 abgebrochen, und seine Steine beim Bau der neuen römisch-katholischen Kirche in Grenchen gebraucht. Somit besteht die heutige St.Eusebius-Kirche zum Teil aus Steinen der Burg Grenchen; auch die Grabplatten der Herren von Grenchen, welche in der alten Kirche beigesetzt waren, wurden für das Fundament der neuen Kirche verwendet. Der Name "Kastels" (um 1875 noch "Kastelsfeld") für das nordöstliche Wohnquartier und Schulhaus der Stadt bezieht sich höchstwahrscheinlich auf die im Waldhang oberhalb (auf rund 800 m ü.M.) gelegene Burgruine.

Wichtige Ereignisse der Stadtgeschichte:

 •Um 1806, also zur Zeit, als die Schweiz vom Franzosen-Kaiser Napoleon besetzt war, wurde die katholische Eusebiuskirche gebaut. Allerdings besass der Turm noch nicht das heutige Spitzdach, sondern ein Helmdach. Ein vor-industrielles Gemälde von damals zeigt Grenchen als Dorf in einer weitum grünen Landschaft.
 •Ab 1851 begann in Grenchen unter den Pionieren Josef Girard und Urs Schild die industrielle Uhrenherstellung, die das Wirtschaftsleben der Stadt bis heute dominiert ("Swatch")
 •1857 erhielt Grenchen mit der Linie Biel-Solothurn seinen ersten Eisenbahn-Anschluss, der das Uhrengeschäft merklich belebte (1927 wurde die Linie dann elektrifiziert, 1932 auf Doppelspur ausgebaut). Bemerkenswert auch, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf der Aare zeitweilig kleinere dampfgetriebene Frachtschiffe verkehren durften.
 •1873: Auf Initiative von Gemeindeammann Euseb Vogt wurde ein Spitalfonds gegründet. Vogt wollte nicht länger zusehen, dass die wachsende Grenchner Bevölkerung - wenn auch ab 1915 mit einer improvisierten Notfall-Station ausgestattet - gegenüber dem Raum Solothurn deutlich diskriminiert war. Dies verstiess auch gegen die in den liberalen Verfassungen des 19. und 20. Jahrhunderts garantierte Rechtsgleichheit. Dennoch konnte ein eigenes Spital letztlich erst 1953 finanziert und realisiert werden.
 •1918 wurden, anlässlich des landesweiten Generalstreiks, in Grenchen drei junge Arbeiter von Truppen der Schweizer Armee erschossen.
 •Während des zweiten Weltkriegs belegte eine Grenchner Firma (nicht eine der bekannteren) gesamtschweizerisch den unrühmlichen Rang 6 - beim Export von Kriegsmaterial-Bestandteilen an Hitler-Deutschland.
 •Im Mai 1940 wurden fieberhaft Schützengräben für die Orts- und Bürgerwehr ausgehoben: Deutsche Truppen waren nämlich daran, Belgien und Holland zu überrennen und deutsche Kampfflieger verletzten penetrant den Schweizer Luftraum.
 •In den 1970er Jahren führte die nach den 1930er Jahren zweite grosse Uhrenkrise zu einem starken Bevölkerungsschwund in der Stadt.

Basierend auf dem Artikel Grenchen der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen