Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Großenlüder im Jahre 822, als eine von Abt Eigil erbaute Kapelle durch den Erzbischof von Mainz geweiht wurde. Diese Kapelle kann heute noch besichtigt werden.
Im Mittelalter entwickelte sich der Ort zu einem verwaltungstechnischen Mittelpunkt. So war Großenlüder Sitz eines Fuldaer Amtes und Gerichts. Adelige Familien des Ortes waren die Herren von Lüder und die Herren von Döring. Das Dorf war mit Wall und Graben umgeben.
Um das Jahr 1220 herum wurde in Großenlüder eine zweite, größere Kirche errichtet, deren Chorraum heute ebenfalls erhalten ist.
Im ausgehenden Mittelalter wurden Amt und Gericht Großenlüder vom Fuldaer Fürstabt an das Fuldaer Stiftskapitel verpfändet, welches Herr über Amt und Gericht wurde. Somit erhielt Großenlüder eine Sonderstellung innerhalb des Hochstifts Fulda.
Im Jahre 1735 wurde die heutige Barockkirche eingeweiht.
Nach der Säkularisierung 1802 teilte Großenlüder das Schicksal des gesamten Hochstifts, der Ort kam an Oranien-Nassau bis 1806 Napoléon Bonaparte die Provinz Fulda annektierte. 1810 wurde sie Teil des Großherzogtums Frankfurt. Nach dem Wiener Kongreß 1815 und nach einer einjährigen preußischen Verwaltung kam der Ort zu Kurhessen.
Durch den Deutschen Bruderkrieg 1866 wurde Großenlüder mit ganz Kurhessen Teil des Königreichs Preußen und bildete ein so genanntes Oberamt (Gerichtsbezirk) für den gesamten westlichen Landkreis Fulda. Erst 1940 wurde dieses "Gericht Lüder" aufgelöst.
Im Jahre 1972 wurde die Großgemeinde Großenlüder aus oben genannten Orten gebildet.
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