Geschichte
Im Gebiet von Hadersdorf-Weidlingau wurden zahlreiche Funde aus der Römerzeit gemacht, was auf eine Besiedelung beziehungsweise auf eine Römerstraße (Richtung Tulln?) schließen lässt. Zur Zeit der Völkerwanderung gab es in Hadersdorf auf dem Buchberg eine kleine Awarensiedlung. Noch heute kann man einen erodierten Wall um den Berg herum erkennen. Während des Baus des Wasserbehälters in der Buchbergstraße in den 1970er Jahren wurden Funde von dieser Siedlung gemacht.
Im 12. Jahrhundert wird Hadersdorf erstmals erwähnt: In einer Urkunde im Stift Klosterneuburg wird von Hedrichsdorf gesprochen. In dieser Zeit entstand wahrscheinlich auch eine Wehranlage an der Stelle des heutigen Schloss Laudon. Diese Wehranlage wurde wie der Ort und die Pfarrkirche bei der ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 zerstört. In den Jahren danach entstand ein Schloss auf den Resten dieser Wehranlage und sollte in den folgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaut werden und später durch Feldmarschall Laudon erworben werden.
Von 1639 bis 1655 entstanden die barocke Pfarrkirche Mariabrunn und das Kloster Mariabrunn. In der Kirche wurden bei Renovierungsarbeiten um 1995 bemerkenswerte Fresken entdeckt, welche in den letzten Jahren vorbildlich restauriert wurde. Im Klostergebäude befindet sich heute die Bundesforstanstalt. Das Ortsbild war damals geprägt durch Bauernhäuser, Mühlen (am Mauerbach bei Mariabrunn) und Häusern von Holzarbeitern, die im waldreichen Wienerwald Holz für Wien schlugen.
Im Jahr 1679 wütete die Pest in Wien und auch in Hadersdorf. Heute erinnert daran die Pestsäule an der Hadersdorfer Hauptstraße nahe Wolf in der Au.
1715 entstand das Ledererschlössel mit seinem Barockgarten am Fuß des Mühlberges in Weidlingau. Dieses Lusthaus wurde von Johann Bernhard Fischer von Erlach erbaut und 1973 für den Bau des Kinderheimes „Stadt-des-Kindes“ abgerissen.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgte der Umbau des Schlosses Laudon zu seiner heutigen Form. Dieses Schloss ist ein historisch interessantes Baudenkmal in Hadersdorf, da es das einzige Wasserschloss im Wiener Stadtgebiet ist. Nach seinem siegreichen Feldzug gegen die Türken erwarb 1779 Feldmarschall Ernst Gideon von Laudon (auch Loudon) das Schloss und gab ihm seinen heutigen Namen. Auf seinem damaligen Anwesen erbaute er sich ein Denkmal, den sogenannten Türkenstein (auf dem zum Teil der Feldzug bildlich dargestellt wird) sowie zwei Grabmäler (eines am Hügel bei der Salzwiese, eines unten im Tal an der Mauerbachstraße).
Die Gemeinden Hadersdorf, Weidlingau, Mariabrunn und Auhof wurden 1851 zur niederösterreichischen Wienerwaldgemeinde Hadersdorf-Weidlingau vereinigt. In dieser Zeit – auch bedingt durch den Bau der Westbahn – wurde Hadersdorf-Weidlingau zu einem beliebten Zweitwohnsitz. Wohlhabende Städter bauten Villen im typischen Wienerwaldstil. Von diesen Villen sind noch einige erhalten (Buchberg und Loudonstraße, Cottage-Viertel), allerdings wurden manche in den letzten Jahrzehnten stark verändert.
Der heutige Friedhof Hadersdorf-Weidlingau wurde 1875 geweiht. Um 1900 entstanden bei Mariabrunn im Zuge der Wienflussregulierung große Wehranlagen und Retentionsbecken.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich im Jahr 1938 wurde der Ort als Teil des neugeschaffenen 14. Bezirks Penzing nach Groß-Wien eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb dieser Bezirksteil bei Wien, hat allerdings seinen dörflichen Charakter bewahrt.
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