Geschichte
Trichterbecherstämme errichten 3'000 v.Chr. ein Hügelgrab mit Beigaben (Kußhoch). Schnurkeramiker-Sippen lassen sich 2'000 v.Chr. am "Steilen Ufer" (Ostendorf) nieder. Die Angeln und Warnen siedeln im 5. Jahrhundert v. Chr. in Hathumareslew, sie bauen eine Fluchtburg (Amt). Klostergründung im Jahr 961 durch Bischof Bernhard, Antipode Otto des Großen. Erste Erwähnung 1144 eines Burgherren (Gardolf) als Zeugen Albrecht des Bären. Erzbischof Wilbrand besetzt 1238 im Streit mit den Brandenburgern die Burg. Otto I., der "Teufel von Hadmersleben", erobert 1250 Egeln und baut ein Kloster. Die Nonne Ernegard Bars ist im Jahr 1318 im Kloster als Schulmeisterin tätig. Johannes, der letzte Graf von Hadmersleben, fällt 1367 in der Schlacht von Dinklar. Hadmersleben gilt 1399 als Civitas (Ort mit Stadt und Marktrecht). Curd v. d. Asseburg gründet 1470 im Dorf ein Hospital für arme Leute und Lahme. Verkauf des Schlosses 1498 an den erzbischöflichen Hofmeister Christoph von Hagen. Zum Kloster mit einem Konvent von 78 Benediktinerinnen gehören im Jahr 1517 drei Güter. Schlossherr Adolf von Hagen verteidigt 1525 das Kloster am 7. Mai gegen die Bauern. Forderung der Stadt, das Kloster zu reformieren, wird 1561 vom Konvent abgelehnt. Verkauf des Schlosses im Jahr 1574 an das Magdeburger Domkapitel (siehe 14 Wappen). Die Nonnen fliehen 1631 vor der schwedischen Soldateska nach Hildesheim. Soldaten des Obersten Rogge brennen 1632 34 von 84 Wohnhäusern der Stadt ab. Neubau des Ritterhofes 1649, nach 1664 des Rathauses, nach 1679 im Kloster. Seit 1680 gehört die Stadt zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg und lag im damaligen Holzkreis. Heinrich, Vater des Komponisten Georg Philipp Telemann, wird 1668 Stadtschuldirektor. Gertrud Gröninger schnitzt 1694 als Frau - in der Kunsthistorie einmalig - 17 Altarfiguren. Johann Joachim Winckelmann, Begründer des Klassizismus, lebt 1742/43 als Lehrer auf dem Amt. Verkauf des Klosters 1809 durch Jérôme Bonaparte, König Westfalens und Bruder Napoléons. Amt 1812 als größter Besitz des Domkapitels Magdeburg durch Jérôme verkauft. Ab 1842 Anschluss an die erste Eisenbahnstrecke Magdeburg - Halberstadt.
Bau von Zucker- und Malzfabrik, Brennerei, Brauerei, Kalischacht I und II
Zwischen 1889 und 1920: Ferdinand Heine begründet den Weltruhm der Hadmersleber Getreidezucht. 1944 Errichtung eines Außenlagers des KZ Buchenwald für die Produktion von Flugzeugteilen in den Steinsalz- und Kalischächten I und II vor der Stadt. Insgesamt durchliefen 2.000-2.500 Häftlinge unter katastrophalen Lebensbedingungen das Lager, bei der Räumung im Jahr 1945 hatte das Lager 1.421 Häftlinge. Diese wurden auf einen Todesmarsch getrieben, bei dem zahlreiche Häftlinge von den SS-Mannschaften erschossen wurden.
Kloster und Amt werden 1945 Saatzuchtbetriebe in Rechtsträgerschaft des Volkes. Das Kloster wird 1966 Institut für Getreideforschung sowie Lehr- und Versuchsgut. In den Jahren 1981 bis 1998 wird as Klosterbebäude restauriert und Schaffung einer Gemäldegalerie. Zwischen 1991 und 1992 findet die Auflösung vom Institut für Getreideforschung, Volkseigenem Gut Pflanzenproduktion, Gemüsezuchtstation, Brauerei, Zuckerfabrik, Nährmittelwerk/Rösterei, Mischfutterwerk etc. Ab 1993 findet der Baubeginn im Altersheim statt, Neugestaltung der Straßen und des "Winkels". 1995: U. v. Neumann richtet im Kloster einen Handwerkerhof ein, entwickelt die Landwirtschaft und stellt einem Privatgymnasium Räumlichkeiten zur Verfügung.
Quelle zu den geschichtlichen Angaben: Kulturhistorisches Museum Kloster Hadmersleben
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