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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
11:39
 
 
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Geschichte

Um das 11. und 12. Jahrhundert wurde im damaligen Bole eine hölzerne Dorfkirche gebaut. In dem Libellus quadrupli cathedratici (Liste der Viertelsteuer) von 1180 wird Boele als eine der Pfarrkirchen im Bezirk Hagen aufgeführt. Eine Urkunde aus dem Jahr 1186 bescheinigt die Erhebung der Kapelle in Bole zur Pfarrkirche durch den Kölner Erzbischof Sigewin von Are im Jahr 1080. Zu dieser Pfarrkirche gehörten außerdem die Ortschaften Helfe (Parva Bole), Bathey (Bateige), Hengstey (Hemstede), und Fley (Vlie).

In einer Urkunde vom 13. Juli 1240 wird der Verkauf eines Hofes von der Äbtissin des Stiftes Herdecke beurkundet. Als Zeugen erscheinen u.a. die Brüder Otto und Gerhard zu Bule. Diese Brüder waren Ritter eines Boeler Adelsgeschlechts, das in dieser Zeit wahrscheinlich auf dem Vriehoff (1971 abgerissener Grave-Hof) in Helfe (Doirboyle op deme Helweghe) ansässig war. Es siedelte im 14. Jahrhundert nach Wetter um, wo es um das Jahr 1500 ausgestorben ist.

Bis zum Ende des 14. Jahrhundert unterstand Boele den Herren von Volmestein (Volmarstein), die wiederum dem Kölner Erzbischof unterstanden. Dessen Gegner waren die märkische Grafen, die 1288 unter Eberhard I. von der Mark die Burg Volmarstein einnahmen (siehe auch Schlacht von Worringen). Mit der Zerstörung der Burg gelang Boele schließlich 1324 unter märkischen Besitz. Das Kirchspiel Boele wurde gegen Ende des 14. Jahrhundert märkisch.

Im 16. Jahrhundert wurde die Holzdecke der Pfarrkirche durch steinerne Kreuzgewölbe ersetzt.

Zwischen 1808 und 1813 stand Boele unter französische Besetzung.

Es wurde eine neue Gemeindeverwaltung eingerichtet, der auch die Ortschaften Eckesey, Fley, Halden, Herbeck und Holthausen unterstanden. Das als Am Garnier bezeichnete Verwaltungsgebäude befand sich an der Ecke Hagener-/Overbergstraße und verblieb an dieser Stelle bis 1829. Die während der französische Besetzung unter Napoléon Bonaparte durchgeführte Gebietsreform führte 1809 zur Bildung einer Munizipalität Boele im Kanton und Arrondissement Hagen. 1815 wurde das Amt Boele anlässlich der preußischen Gebietsneugliederung ein Teil im Kreis Hagen.

Am 20. Juli 1847 wurde die evangelische Kirchengemeinde Boele gegründet. Bis zu diesem Jahr waren alle kirchlichen Handlungen von dem katholischen Pfarrer wahrgenommen worden. Eine eigene evangelische Kirche und Schule wurden zwischen 1870 und 1873 erbaut.

Nach einer Cholera-Epidemie holte der damalige katholische Pastor Wilhelm Hecking 1867 zwei Franziskanerinnen zur Betreuung der Kranken nach Boele. Sie wirkten in der Versorgung von Kranken und Weisen ab 1869 in einem Fachwerkhaus. Mit dem Bau eines dreistöckigen Ziegelbaus wurde die Urzelle des St. Josef Hospitals (seit 1930: St. Johannes Hospital) erbaut, dem 1879 eine Kapelle 1888 ein Anbau nach Osten, 1902 ein Anbau nach Süden und 1912 ein Operationssaal und eine Isolierstation angegliedert wurde.

Der Grundstein der heutigen katholischen St. Johannes Baptist Kirche wurde 1877 im Chorraum gelegt. Der Bau der im neuromanischen Stil erbauten Kirche fand abschnittsweise mit dem stufenweisen Abriss der altromanischen Dorfkirche statt. So waren im August 1882 noch die Hälfte der alten aber auch schon die Hälfte der neuen Kirche vorhanden. Der für den Bau verwendete Sandstein wurde von einem lokalen Steinbruch auf der Höhe zwischen Bathey und Hengstey bezogen. 1887 wurde die westliche Turmseite fertig gestellt, 1892 fand die Konsekration statt. Die Kirchengemeinde besitzt seit 1820 das Recht, ihren Pfarrer zu wählen.

Aus dem Kreis Hagen ging im Rahmen einer Aufteilung 1887 ein Stadtkreis Hagen und ein Landkreis Schwelm und Hagen hervor. Zum letzteren mit Sitz in der Eckeyeyer Straße gehörte auch das Amt Boele. Schließlich wurde 1901 das Amt Boele im Landkreis Hagen aufgelöst und als selbstständiges Amt neugegründet. Zu diesem Amt mit 7500 Einwohnern gehörten auch Fley, Halden, Herbeck, Holthausen und Vorhalle, welches zwischen 1920 und 1929 ebenfalls ein selbstständiges Amt darstellte. Für das neue Amt wurde 1901 das Boeler Amtshaus errichtet, das 1912 durch einen Anbau nach Osten erweitert wurde.

Ebenfalls 1901 wurde eine katholische Schule (Goetheschule) errichtet, der 1910 ein Anbau hinzugefügt wurde. Im selben Jahr fand auch die Zusammenlegung des Kirchspiels Boele und den Bauernschaften Boelerheide, Helfe, Bathey, Hengstey und Kabel zu einer politischen Gemeinde statt. Dem Amtsbezirk gehörten noch Fley, Halden, Herbeck, Holthausen und Vorhalle an. Letzteres wurde 1920 ein selbständiger Amtsbezirk. 1905 erfolgte die Anlegung des Boeler Marktplatzes, der sich über einer Fläche von 1,63 ha erstreckt. Neben dem Krankenhaus wurde 1925 eine Badeanstalt auf Bestreben des damaligen Pfarrers von der Kirchengemeinde errichtet, der eine Wäscherei angegliedert war. Mit dem 1. August 1929 wurden die Gemeinden Boele und Vorhalle in die Stadt Hagen eingegliedert.

In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges wurden am 15. März 1945 die evangelische Kirche sowie das Schul-, Gemeinde- und Pfarrhaus von bei einem Bombenangriff zerstört. Der Wiederaufbau der Philipp-Nikolai-Kirche wurde erst 1973, 100 Jahre nach ihrer Weihe, beendet. Die Besetzung durch amerikanische Truppen erfolgte am 15. April 1945.

Im Zuge einer Aufteilung der Stadt Hagen in 5 Stadtbezirke im Jahr 1975 wurde Boele (bestehend aus Boele, Boelerheide, Hengstey, Bathey, Kabel und Helfe) mit Vorhalle, Fley und Garenfeld zum Stadtbezirk Nord, in dem 1976 rund 46.000 Einwohner lebten. Am 29. Mai 1976 fand die letzte Fahrt der 1902 eröffneten Straßenbahnlinie 7 (im Hagener Volksmund „schwarze Sieben“ und „Vatikanexpress“ genannt - aufgrund der überwiegend katholischen Einwohner Boeles im Gegensatz zu den übrigen Stadtteilen Hagens) statt, die Hagen über Boele mit Kabel verband.
Diese berühmte Linie existierte bin ins neue Jahrtausend hinein als Buslinie 7 (später als 507) weiter - sie wurde allerdings dann aufgrund einer Neugliederung des öffentlichen Nahverkehrs in Hagen abgeschafft.

Zwischen dem 5. und 8. September 2002 beging Boele die 750 Jahrfeier.

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