Geschichte
Hagen wurde 1097 das erste Mal in einer Urkunde des Adeligen Ruothward an den Bischof Wido von Osnabrück erwähnt. In dieser Urkunde wird von der „parrochia Hagen“ (Pfarrei Hagen) gesprochen. Dies deutet darauf hin, dass bereits schon deutlich vor der urkundlichen Erwähnung 1097 eine Gemeinde Hagen mit kirchlichen Strukturen existiert hat, welche mit den heutigen Grenzen Hagens deckungsgleich ist. In der Urkunde überträgt der Osnabrücker Grundbesitzer und Adeliger Ruothward dem Osnabrücker Bischof Wido zwei Bauernhöfe in der Pfarrei Hagen und einen in der Pfarrei Bramsche, welche im nördlichen Teil des Osnabrücker Land liegt.
Bereits am 8. Dezember 852 wurde ein Bauernhof aus dem Hagener Ortsteil Mentrup in einer Übertragung von König Ludwig der Deutsche an das neugegründete Kloster in Herford namentlich erwähnt. Auch die Bauernschaft Beckerode, welche später einen Ortsteil Hagens bildet, wurde bereits zwischen 1082 und 1096 im Zuge des Einnahmeregisters des Benediktinerinnenklosters Herzebrock erwähnt. Unklar bleibt hierbei die genaue Datierung des Einnahmeregisters und um welchen Hof aus der Bauernschaft Beckerode es sich genau handelt.
Am 12. April 1723 brannte fast der gesamte Ortskern Hagens bei einem großen Brand nieder. Durch eine Unachtsamkeit des Küstersohnes geriet dessen Kotten in Brand. Durch die fachwerkliche Bauweise der Gebäude, der strohbedeckten Dächer und dem eng gedrängten Bau der Gebäude in der Hagener Dorfstraße konnte sich das Feuer sehr schnell von Haus zu Haus ausbreiten und zerstörte neben elf Wohnungen, zwei Backhäusern und zwei Ställen auch das Pastorat, die Schule und das hölzerne Kirchturmdach inklusive der zwei Glocken. Das Kirchenschiff blieb glücklicherweise dank des Ziegeldaches weitestgehend unbeschädigt, jedoch deuten noch heute rote Spuren im kirchlichen Mauerwerk auf den Brand hin. Auf Grund der fehlenden finanziellen Mittel waren erst im Jahre 1736 alle sichtbaren Brandschäden behoben, doch der Schock bei der Bevölkerung war noch über Jahre hinweg spürbar.
Ein weiterer, vom Ausmaß vergleichbarer Brand, ereignete sich am 17. August 1892, als ein junger Bursche in der Scheune des Gibbenhofes ein Streichholz ins Stroh fallen ließ. Der Gibbenhof wurde bereits 1402 erstmals erwähnt. Die Hagener Feuerspritze, welche schnell herbeigeholte wurde, versagte leider ihren Dienst, weshalb eine notgedrungene Eimerkette vom Dorfbrunnen bis zum Gibbenhof hergestellt wurde. Als jedoch im bereits völlig in Brand stehenden Gibbenhof der „Schnapskeller“ explodierte, sprangen Funken auf nahe gelegene Gebäude über und setzten auch diese in Brand. Ein weiteres Ausbreiten der Flammen konnte auch durch die Absendung von Hagener Arbeitern aus der nahe gelegenen Eisenhütte Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein in Georgsmarienhütte und der Unterstützung von umliegenden Feuerwehren nicht verhindert werden, weshalb 18 Häuser einschließlich ihrer Nebengebäude völlig niederbrannten. Doch im Gegensatz zum Brand von 1723 hatte dieser Brand weitaus geringere Folgen, da öffentliche Gebäude wie Kirche und Schule verschont blieben und die Betroffenen Hausbesitzer allesamt in einer Brandschutzversicherung waren. Auswirkungen hatte der Brand auf das Erscheinungsbild des Ortskernes, welcher nun mit modernen Gebäuden bebaut wurde. Außerdem wurde Hagen eine neue, moderne Feuerspritze zugesichert, welche noch heute existiert. An den Gibbenhof erinnert die Straßenbezeichnung Gibbenhoff mit einem Hinweisschild auf den ehemaligen Hof Gibben.
Die heutige Gemeinde Hagen am Teutoburger Wald wurde durch die Gebietsreform 1972 aus den Gemeinden Hagen und Niedermark gebildet, die wenige Jahre zuvor aus den Gemeinden Altenhagen, Mentrup und Hagen-Beckerode bzw. Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup entstanden waren.
Basierend auf dem Artikel Hagen am Teutoburger Wald der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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