Geschichte
Gelegentliche Funde von Feuersteinklingen, Steinäxten und Kernsteinen deuten an, dass Menschen schon seit der frühen Steinzeit hier lebten. Die frühesten gesicherten Besiedlungsspuren wurden in Halstenbek in den 1920er und 1930er Jahren ausgegraben, dabei wurden Urnengräber aus der Steinzeit, Bronze- und Eisenzeit, sowie Reste frühmittelalterlicher Raseneisenerzverhüttungsplätze und einer Feldschmiede des 12. Jahrhunderts gefunden. Erstmals wird Halstenbek am 15. Mai 1296 in einem Hamburger Schuldbuch erwähnt, wonach sich ein Hamburger Bürger von einem Hartwicus aus Halstenbek 30 Mark leiht. Zu dieser Zeit bestand Halstenbek als Dorf aber schon. Das Dorf Halstenbek stand unter der Verwaltung der Grafschaft Holstein-Pinneberg, die seit 1460 zum dänischen Königreich gehörte. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges, in den Jahren 1625 bis 1627 suchten dänische Soldaten das Dorf heim. Danach hatte Halstenbek unter den so genannten Schweden- und Pollakenkriegen (1658 - 1660) und dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701 - 1714) zu leiden. Mit der Industriellen Revolution am Anfang des 19. Jahrhunderts begann auch der Aufschwung Halstenbeks. Die Landwirtschaft spezialisierte sich im Kreis Pinneberg auf Baumschulen, da die Stadt Hamburg nach dem verheerenden Brand im Jahre 1842 große Mengen an Bäumen zum Hausbau und zur Aufforstung von Parks und Straßenbäumen benötigte. Nach dem Sieg Preußens gegen Dänemark im Jahre 1864 fiel Halstenbek mit der Gründung des Norddeutschen Bundes und des Kreises Pinneberg im Jahre 1867 unter preußische Verwaltung. Die direkte Verwaltung saß in der Drostei in Pinneberg. 1883 erhielt Halstenbek einen Anschluss an das Eisenbahnnetz mit eigenem Güterbahnhof, der den Absatz der Halstenbeker Baumschulen erheblich förderte. Der nächste große Einbruch der Stadt kam mit dem Ersten Weltkrieg. Mit dem Dritten Reich wurde auch in Halstenbek die Verwaltung gleichgeschaltet. Die Baumschulen fanden neue Absatzmärkte und lieferten Bepflanzungen für die Grünstreifen der neuen Autobahnen. Später im Zweiten Weltkrieg, als sich die Versorgungslage bei Lebensmitteln verschlechterte, mussten die Baumschulen einen Teil ihrer Produktion auf den Lebensmittelanbau umstellen. Dennoch lieferten Sie auch weiterhin Pflanzen, jetzt aber zu Tarnzwecken. Auf dem Halstenbeker Güterbahnhof standen am Anfang des Krieges schwere Flakbatterien. Später wurden in dem Baumschulgelände Höhe Lübzer Straße vier Flakstellungen mit Vierlingsflaks errichtet. Gegen Ende des Krieges wurde Halstenbek im Zuge der Bombardierungen von Hamburg mit betroffen und der Güterbahnhof wurde zerstört. Als Hamburg zur Festung erklärt wurde, verlief der "Festungsring" zwischen den Ortsteilen Halstenbek und Krupunder. Südlich der Bahnlinie wurde ca. parallel zur heutigen "Lübzer Straße" ein Panzergraben errichtet. Nördlich der Bahnlinie verlief der Panzergraben parallel zur Bahn. Der südliche Panzergraben wurde von männlichen Häftlingen des KZ Neuengamme gebaut, den nördlichen Graben errichteten jüdische Frauen aus der KZ-Außenstelle Lurup. Nach dem Krieg geriet die Gemeinde unter britische Besatzung. Es wurden neue Verwaltungsstrukturen eingerichtet. Zunächst musste Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen werden. Im Zuge des Wiederaufbaus stieg der Bedarf an Forstpflanzen auch stetig an und somit eine der wichtigen Lebensgrundlagen der Gemeinde. 1970 wurde der Güterbahnhof stillgelegt. Mit der Jahrhundertwende und dem Kriegsende stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde rasant. Die Mehrzahl der neuen Halstenbeker arbeiteten jetzt nicht mehr in der Gemeinde sondern im nahe gelegenen Hamburg. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden neue Gewerbegebiete eingerichtet und an der neu gebauten Bundesautobahn 23 entwickelte sich die so genannte "Halstenbeker Wohnmeile" oder etwas abschätzig auch "Möbelmeile".
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