Geschichte
Bereits 1110 urkundlich erwähnt, wurde aus dem ehemaligen Bauerndorf mit wenigen Handwerkern und einer starken dörflichen Struktur schon frühzeitig Wohnplatz vieler begüterter Bürger aus dem nahen Hamburg.
Von 1110 bis 1460 stand Lokstedt unter der Regierung der Schauenburger Grafen, die Holstein regierten. Ebenso wie Schnelsen und Niendorf gehörte es zur Waldvogtei Pinneberg der Herrschaft Pinneberg. Lokstedt kam zu Dänemark, als der dänische König Christian I. in Personalunion Herzog von Holstein wurde. Die Dänen errichteten vor Ort eine Zollstation, die bis 1839 in Betrieb blieb.
1666 gab es zehn Bauernhöfe und drei Kätner im Dorf. Nach dem Abschluss der Verkoppelung 1789 waren es bereits 35 Hofstellen, 1803 hatte Lokstedt 382 Einwohner. Im 17. Jahrhundert waren es vor allem Kleinkätner und Brinksitzer, die sich im Dorf ansiedelten. Doch bereits im 18. Jahrhundert begannen auch wohlhabende Hamburger Bürger, in Lokstedt Gärten und Sommerhäuser zu erwerben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Lokstedter Gasthöfe ein so beliebtes Ausflugsziel der Hamburger, dass schließlich der Landdrost Verbote erließ, um das übermäßige Feiern einzuschränken. 1851 baute hier der „Hamburg-Lokstedter Rennklub“ eine Pferdebahn. Das Turnier zog aber bereits 1854 nach Horn auf die größere Horner Rennbahn um, die bis heute in Betrieb ist.
Die 400-jährige dänische Herrschaft endete 1866, als auch Lokstedt nach dem deutsch dänischen Krieg zu Preußen kam. Die dänischen Hoheitszeichen verschwanden damals von den Dienstmützen und von den öffentlichen Gebäuden.
Immer mehr meist gut-situierte Familien siedelten sich im Dorf an, die ihren Broterwerb in Hamburg hatten. Lokstedt wurde am Ende des 19. Jahrhunderts zu einem reichen und gut ausgebauten Villen-Vorort. 1891 erhielt es als erstes Dorf in Deutschland eine elektrische Straßenbeleuchtung. So war es nicht verwunderlich, dass die Stadt Altona 1927 auch Lokstedt, neben einer Reihe anderer Orte, eingemeinden wollte.
Die erfolgreiche Abwehr dieses Begehrens führte zu einem Zusammenschluss mit Niendorf und Schnelsen zur Gemeinde Großlokstedt, die dann 1938 aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes nach Hamburg eingegliedert wurde.
1966 zog das Ortsamt unter Beibehaltung des Namens Lokstedt nach Niendorf um.
Die Bevölkerungsdichte Lokstedts nimmt überproportional zu. Versorgt werden die Einwohner von den Lokstedter Betriebswerken, bestehend aus einem großen Elektrizitätswerk (seit 1905), einem Wasserwerk (seit 1910) und einem Gaswerk (seit 1911). Diese sind infolge ihrer Verbindung mit den Hamburger Werken außerordentlich leistungsfähig und können ohne Schwierigkeiten auch die Versorgung Niendorfs und Schnelsens übernehmen.
Basierend auf dem Artikel Hamburg-Lokstedt der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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