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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.02.2025
22:02
 
 
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Geschichte

Horegeheim wird urkundlich erstmalig am 15. November 976 erwähnt, als Kaiser Otto II. die bischöfliche Kirche zu Worms mit dem zu der Abtei Mosbach gehörigen Ort beschenkte. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts ging der Besitz wieder direkt auf die damaligen Kaiser über. 1344 wird erstmals die Burg Horkheim erwähnt, die damals zur Hälfte von Ebergard II. von Württemberg an Reinhard von Höfingen verliehen wurde. Die Burg blieb württembergisches Lehen, bis Eberhard sie 1389 an die Heilbronner Komturei des Deutschen Ordens veräußerte, der auch den Kirchensatz und weiteren Besitz im Ort hatte. Der Deutsche Orden verkaufte die Burg an die Heilbronner Patrizierfamilie Lemlin, die sie 1461 unter die Oberlehensherrschaft der Kurpfalz stellte. Während der Ort, der kurzzeitig auch der Kurpfalz gehörte, nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1504 an Württemberg fiel, blieb die Burg Kurpfälzer Lehen.

Bis ins 18. Jahrhundert war der Ort rein landwirtschaftlich geprägt, wobei insbesondere der Weinbau von Bedeutung war. Es gab einst mehrere Keltern am Ort. Während den Notzeiten des Dreißigjährigen Krieges war Horkheim zeitweise nahezu entvölkert.

Die Lehnsnehmer der Burg Horkheim, Heilbronner Patrizier, siedelten ab dem Ende des 17. Jahrhunderts Juden in der Burg an. Die Juden (um 1750 rund 90 Personen) mussten jedoch beim Verlassen der Burg Schutzzoll an die württembergischen Lehnsherren des Dorfes entrichten und konnten sich erst ab 1811 auch im Dorf ansiedeln. Die jüdische Gemeinde erreichte um 1860 mit über 70 Personen nochmals eine große Ausdehnung, ging dann jedoch – überwiegend aufgrund von Abwanderung nach Heilbronn – bis 1933 auf vier Personen zurück, die 1941/42 deportiert und ermordet wurden.

Nach der Schiffbarmachung des oberen Neckars (von Stuttgart nach Heilbronn) ab 1713 wurde Horkheim auch zum Schifferdorf, wenngleich weiterhin die Landwirtschaft der bestimmende Erwerbszweig bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bleiben sollte. Viele Schiffbauer aus Horkheim wanderten um 1848, nachdem die Eisenbahn die Neckarschifffahrt zum Erliegen brachte, nach Amsterdam aus. Daran erinnern bis heute die Amsterdamer Straße und die Gmelichstraße, letztere benannt nach mehreren Familien dieses Namens, die in Amsterdam wohlhabend wurden und ihrer Heimatgemeinde Horkheim Stiftungen hinterließen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Rechte des Deutschen Ordens und der Kurpfalz aufgehoben und kamen vollends an Württemberg. Nach dem Ende der Neckarschifffahrt im 19. Jahrhundert gewann der Tabakanbau in Horkheim Bedeutung. 1905 wurde hier der erste Trockenschuppen in Württemberg erbaut. In den 1920er Jahren wurde direkt am nördlichen Ortsrand der Neckarkanal erstellt, der mit dem weiter nordwestlich verlaufenden Altarm des Flusses eine künstliche Insel bildet. Längs des Kanals siedelten sich nach Osten Industriebetriebe an, außerdem dehnte sich der Ort durch Neubaugebiet stark nach Süden und Osten aus, so dass Horkheim inzwischen mit dem benachbarten Heilbronn-Sontheim nahezu zusammengewachsen ist. 1939 wurden 838 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 918. Bis 1974 stieg sich die Wohnbevölkerung auf 2900 Einwohner an. Die Gemarkungsfläche betrug 1974 486 Hektar.

Horkheim wurde am 1. April 1974 nach Heilbronn eingemeindet. 1978 ereignete sich ein Neckar-Hochwasser, bei dem in Horkheim schwere Schäden entstanden.

Der Ort ist überwiegend Wohnort für Pendler nach Heilbronn und Neckarsulm.

Basierend auf dem Artikel Heilbronn-Horkheim der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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