Geschichte
Eine erste Siedlungsstelle besteht ca. 750 v. Chr. (entdeckt beim Bau der Autobahn A44).
Um 800–814 lässt Kaiser Karl der Große in der Bauernschaft Steinen eine Kaiserpfalz errichten.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Hemmerde im Jahre 872 im Güterverzeichnis der Abtei Werden als villa Hamarithi in pago Borahtron, d.h. im Gau der Brukterer.
Um 1000 wird Hamerethi in den Urbaren des Freckenhorster Kanonissenstiftes genannt. Es wird angenommen, dass unter den Grafen von Arnsberg eine erste, dem Apostel Bartholomäus geweihte Kirche an der Stelle der heutigen evangelischen Kirche erbaut wird.
1023 wird auch die zu Hemmerde gehörende Bauernschaft Steinen urkundlich erwähnt, als Kaiser Heinrich II. das predium Steini in Pago Westfalon der Paderborner Kirche schenkt. Im folgenden wird 1030 der heutige Hof Schulze-Steinen erwähnt.
Um 1100 nennen Dokumente der Werdener Abtei die Bauernschaft Sidinchusen (Siddinghausen).
1152 wird mit Widecho von Hemmerde erstmals ein Adelsgeschlecht genannt, das sich nach Hemmerde benennt.
1210 findet die Existenz eines Pfarrers in Hemmerde Erwähnung.
Das Patronat an der Kirche wird am 24. August 1290 vom Grafen Ludwig von Arnsberg an den Grafen Eberhard I. von der Mark übertragen. Dieser vemacht es fünf Tage später dem Stift Scheda.
Um 1300 werden erste Landwehren nahe Hemmerde angelegt.
1313 bzw. 1319 werden die Bauernschaften Westhemmerde und Vyendick (Vinning), um 1383 auch Drenhusen (Dreihausen) erwähnt.
1483 stellt der Braunschweiger Schnitzer Conrad Borgentrik den Marienaltar der heutigen evangelischen Kirche fertig.
1570 erreicht die Reformation Hemmerde, und Vikar Johann zur Westen tritt mit einem Großteil der Gemeinde zum Luthertum über.
Nach Auseinandersetzungen zwischen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde wird 1737 nach einem Vergleich eine katholischen Kapelle erbaut.
1761 ist Hemmerde im Siebenjährigen Krieg jeweils zur Hälfte von Franzosen und von Alliierten besetzt.
Am 6. April 1823 wird der Grundstein zum Bau der katholischen Kirche gelegt.
Ab 1841 gehört Hemmerde zum Amt Unna-Kamen.
1852 beginnen die Bauarbeiten an der Eisenbahnstrecke Dortmund–Soest. Erst 1874 erhält Hemmerde einen Bahnhof.
1868 wird der schwer beschädigte Marienaltar aus der evangelischen Kirche entfernt und verkauft. Er befindet sich heute im Städtischen Museum von Braunschweig.
Im Zweiten Weltkrieg wird Hemmerde am 18. und 20. März 1945 bombardiert und gerät am 9. April 1945 unter Beschuss durch die US-Armee, wobei die katholische Kirche und mehrere andere Gebäude zerstört werden.
1962 erhält Hemmerde ein Wappen auf Basis des Siegels von Johann von Drenhusen aus dem Jahre 1383. Es verliert 1968 seinen amtlichen Charakter, da Hemmerde in die Stadt Unna eingemeindet wird.
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