Geschichte
Herrenberg entstand aus den Weilern Mühlhausen und Raistingen, die mit der Stadtgründung im 13. Jahrhundert in der Stadt Herrenberg aufgingen. 1278 wurde Herrenberg erstmals urkundlich erwähnt, wenngleich bereits 1228 Pfalzgraf Rudolf von Tübingen auf „castrum nostrum herrenberc“ urkundete. Ab 1276 wurde mit dem Bau der Stiftskirche begonnen. 1314 wurde der heutige Ortsteil Oberjesingen erstmals urkundlich erwähnt. 1382 kam Herrenberg durch Verkauf an Württemberg und wurde bald Sitz eines Amtes.
Beim ersten großen Stadtbrand 1466 brannte Herrenberg fast vollständig nieder und wurde danach wieder neu aufgebaut.
Im Nürtinger Vertrag von 1442, der Württemberg unter Ludwig I. und Ulrich V. aufteilte, kam Herrenberg zur Uracher Linie von Graf Ludwig, bis zur Wiedervereinigung Württembergs 1482. Ab 1481 lösten die „Brüder vom gemeinsamen Leben“ die Herrenberger Chorherren ab.
Im Bauernkrieg wurde Herrenberg 1525 geplündert. Anschließend wütete die Pest in der Stadt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt erneut geplündert und 1635 durch den zweiten großen Stadtbrand fast ganz zerstört. 280 Häuser fielen der Katastrophe zum Opfer. Danach wurde die Altstadt Herrenbergs so aufgebaut, wie sie sich heute noch in einer einheitlichen, geschlossenen Form präsentiert.
1806 wurde das Amt Herrenberg zum Oberamt erhoben. Nach 1820 wurden die Tor- und Mauertürme abgebrochen. 1879 wurde die Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt eröffnet, mit der die Stadt eine Bahnverbindung nach Stuttgart bekam. 1913 wurde der „Herrenberger Verband für evangelische Diakonie“ gegründet, aus dem sich später die „Evangelische Diakonieschwesternschaft“ entwickelte.
Bei der Kreisneugliederung 1938 wurde das Oberamt Herrenberg aufgelöst. Der größte Teil und mit ihm die Stadt Herrenberg kam zum Landkreis Böblingen.
In den 1960er und 1970er Jahren baute die Stadt mehrere Schulen und Sporthallen.
Im Rahmen der Gebietsreform überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Herrenberg 1972 die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung mit Wirkung vom 1. Januar 1974 beschloss.
1992 wurde Herrenberg an das Netz der S-Bahn Stuttgart angeschlossen.
Am 8. September 2007 fand auf dem Schlossberg erstmals eine von der Stadtverwaltung genehmigte Trauung statt.
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