Geschichte
Die ÅŒshÅ« Fujiwara waren seit Mitte des siebten Jahrhunderts eine der mächtigsten Familien Japans gewesen. Sie beherrschten etwa 1000-1200 die Region TÅhoku (Nord-Japan) und wählten die Stadt Hiraizumi zu ihrer Residenz, von wo aus sie relativ ungestört von der Zentralmacht in Heian-kyÅ regieren konnten. Hiraizumi galt aufgrund der Nähe zum heiligen Berg Kanzan damals schon als religiöses Zentrum der Region und besaß eine strategisch günstige Lage.
Recht bald nach der Wahl blühte die Stadt auf. Archäologische Ausgrabungen Ende der achtziger/Anfang der neunziger Jahre förderten die Reste einer großen Burg, wahrscheinlich der Residenz des dritten Fürsten von Hiraizumi, sowie viele Tempel zutage. Auch fand man viele Tonschalen, Kawarake genannt, und sogar chinesisches Porzellan, mehr als irgendwo anders in Japan, außer in KyÅto und Hakata. Damals hatte Hiraizumi ein Bevölkerungszahl von 100.000–150.000 Menschen war damit eine der größten Städte Japans. Zum Vergleich: in Japen lebten damals ungefähr 10 Mio. Menschen und in der Hauptstadt Heian-kyÅ 160.000–300.000.
Die Stadt verdankte ihren großen Reichtum also regen Handelsbeziehungen zum übrigen Japan und auch in den Norden, zu den Ainu auf HokkaidÅ und sogar bis nach Sachalin und dem nahen Festland. So erwarb man aus HokkaidÅ Seelöwen- und Bärenfelle, Gold-Seifen und Seetang. Der Handel brachte jedoch für die Ainu auch große kulturelle Veränderungen, denn durch die von ihnen importierten eisernen Töpfe gaben sie ihre eigene Töpferkunst auf.
Die Stadt Hiraizumi ging zusammen mit dem Herrschergeschlecht der Fujiwara im Jahre 1189 unter. Nur die wichtigsten Tempel blieben bestehen, die restliche Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Handelsbeziehungen dauerten hingegen auch nach dem Untergang Hiraizumis fort. Heute existiert vom damaligen Hiraizumi neben den Tempeln nur noch diese Gemeinde gleichen Namens.
Aufgrund seiner Geschichte sind die historischen Gebäude und Ruinen Hiraizumis auf der UNESCO-Liste des nominierten Weltkulturerbes. Eine endgültige Anerkennung als Weltkulturerbe wurde von der UNESCO jedoch im Juli 2008 vorerst abgelehnt.
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