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USA

Vereinigte Staaten von Amerika

Hauptstadt
Washington (D.C.)
 
Fläche
9.631.418 km²
 
Bevölkerung
301.029.000
 
pro km²
31 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
02:45
 
 
+
»
 

Geschichte

Hoboken liegt auf einer ehemaligen Insel im heute „Hudson River“ genannten Fluss. Diese Insel wurde vor Ankunft der Weißen jahreszeitlich von den Lenni Lenape, einem Indianerstamm, als Lagerplatz aufgesucht, bevor sie Opfer von Krieg und Vertreibung durch die vordringenden Europäer im 17. Jahrhundert wurden. Die Indianer bezeichneten dieses Gebiet als „Land der Tabakspfeife“, denn sie fertigten Pfeifen aus dem Speckstein bei Castle Point (Hoboken). Im Jahre 1609 begann die langsame Erschließung des Landes. Damals erforschte der Engländer Henry Hudson den nach ihm benannten Hudson-Fluss.

Holländische Siedler und nachfolgende Einwohner haben die einstige Insel an das Festland bei New Jersey angeschlossen. Hoboken ist also wie New York (ursprünglich Neu-Amsterdam) und Brooklyn (ursprünglich Breukelen) und andere Städte auf dem Gebiet der 1624 durch die Niederländische Westindischen Gesellschaft (Niederländische Westindien-Kompanie) gegründeten Kolonie „Neu-Niederland“ eine holländische Gründung. Den Namen erhielt sie nach der flämischen Gemeinde Hoboken bei Antwerpen, heutzutage ein Stadtteil von Antwerpen. 1626 hatte die Gesellschaft die 1524 von Giovanni da Verrazzano entdeckte Insel Manhattan (indianisch „Mana-hatta“) von Indianern gekauft und im gleichen Jahr den Handelsposten Neu-Amsterdam auf der Südspitze Manahattas gründen lassen. Von hier aus wurden gezielte weitere Stadtgründungen durch die Westindische Gesellschaft betrieben. So kamen 1630 erste Siedler in das nahegelegene Land der Tabakspfeife. Ihr Führer war der holländische Kaufmann Michael Pauw, der das Land in Pavonia, eine latinisierte Version seines Namens, umnannte.

Obwohl in Hoboken die meisten holländischen Neusiedler Bauern waren, wurde hier schon in jenen frühen Tagen Amerikas erste Brauerei eröffnet.

Für Hobokens wirtschaftlichen Aufstieg in das Industriezeitalter zeichnet der Gouverneur und Revolutionskriegsveteran Colonel John Stevens verantwortlich. Nachdem er Hobokens Namen zunächst in „Hobuck“ amerikanisiert hatte, ließ er nicht nur einen Weg entlang des Hudson anlegen (sog. River Walk), sondern eröffnete neben einem Bad (die Sybillinische Grotte; Sybil's Cave) eine Gaststätte und ein Hotel. Daneben legte er den Grundstein für einen großen Park, die Elysischen Felder (Elysian Fields), zum bevorzugten Ausflugsziel der Manhattaner Oberschicht wurden. Um den Verkehr zwischen Manhattan und Hoboken auszubauen, eröffnete Stevens 1811 Amerikas ersten fahrplanmäßigen Dampfschiffdienst zwischen Manhattan und Hoboken. Die Dampftechnik begeisterte ihn so sehr, dass er eine Lokomotive aus England importieren ließ. 1825 lief diese Maschine auf einem kleinen kreisrunden Schienenstrang. Mit ihr begann Amerikas Einstieg in das Eisenbahnwesen.

Im Jahre 1900 hatte Hoboken eine Bevölkerung von 59.000 Einwohnern, allein 20 Prozent davon waren Deutsche. Die örtliche Wirtschaft wurde sehr stark von den Deutschen bestimmt. Berühmt wurde dieser Stadtteil schließlich durch die internationalen Reedereien der Übersee-Schiffahrtsgesellschaften, allen voran der „Norddeutscher Lloyd“ (NLD) und „Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft“ (HAPAG). Ihre riesigen Piers, die sich weit in den Hudson legten und etliche Schiffe wurden bei einem großen Brand am 30. Juni 1900 vernichtet. Allein auf den NLD-Schiffen, die von dem an Pier 3 des NLD ausgebrochenen Feuer erfasst wurden, starben 147 Seemänner und Angestellte. Gleich nach dem Brand wurden neue, wesentlich größere Gebäude und weitere Anlegestellen für deutsche Schiffe errichtet. Am Morgen des 7. August 1905 brach erneut ein Feuer aus, diesmal an Bord einer Fähre mit Namen Hopatcong. Dieses Feuer zerstörte die alten hölzernen Gebäude an der Pier für Fähren sowie den Bahnhof. Der noch heute existierende großer Lackawanna-Bahnhof, sowie neue An- und Abfahrtsgebäude für die Fähren wurden aus diesem Grund errichtet und am 25. Februar 1907 wiedereröffnet. Es war der vierte Bahnhof an dieser Stelle, alle seine Vorgänger waren von Feuer vernichtet worden. 1908 mündete hier auch der als technische Meisterleistung gefeierte Tunnel, der von Manhattan unter den Hudson hierhergeführt worden war. Der wie ein italienischer Kirchturm anmutende Bahnhofsturm, der die Höhe eines Leuchtturms hatte, wurde schon 1948 abgebrochen.

Basierend auf dem Artikel Hoboken (New Jersey) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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