Geschichte
Ursprünglich gehörte Hohensachsen zu der Gruppe Siedlungen die als Sachsenheim bezeichnet wurden. Der Name „Sahsenheim“ wird erstmals in einer im Lorscher Codex enthaltenen Urkunde vom 30. Juni 770 erwähnt. Der Name Sahsenheim bezeichnete wahrscheinlich die Siedlungen im Bereich der drei Sachsenorte. In dieser Urkunde vermacht Uoda, eine Gottgeweihte, ihren Besitz, Weinberge, Wohnhäuser, Scheunen und Stallungen in Sachsenheim, dem Lorscher Kloster. Uodas Vater war Teutacar und ihre Mutter Freihada, adlige Grundherren, die an der Bergstraße Besitz und Macht besaßen. Es wird angenommen, dass die alten Grundmauern, die heute noch den Friedhof von Hohensachsen umgeben, zu diesem Anwesen gehörten.
Sahsenheim stand seit der Gründung des Reichsklosters Lorsch im Jahre 763 in engem Zusammenhang mit dessen Einfluss und Macht. Durch diverse Lehen und Schenkungen entstanden zwischen dem Lorscher Kloster und Sahsenheim ständig sich ändernde Machtbeziehungen. So waren vom 9. bis 11. Jahrhundert durch Lehen oder Schenkungen der Graf Liuther von Leutershausen, der Bischof Albero, das Kloster von Altenmünster sowie das Stephanskloster bei Dossenheim in Hohensachsen begütert. Von größerer Bedeutung ist eine Urkunde aus dem Jahr 989, als eine Adelige namens Geriniu „zwei Anteile an der Basilika in Sahsenheimer marcun“ dem Kloster Lorsch betrug. Die Kirche stand innerhalb der Mauern des alten Friedhofes von Hohensachsen. Sie war dem heiligen Apostel Jakobus dem Älteren geweiht und war für längere Zeit der religiöse Mittelpunkt der drei Sachsenorte. Die Kirche lag erhöht und abseits vom Ort und war vermutlich von Anfang an als Pfarrkirche für alle drei Sachsenorte gedacht. In einem alten Grundbuch der Gemeinde ist heute noch eine einfache Skizze des Gotteshauses enthalten. Im 12. Jahrhundert ist Hohensachsen, mit seinen Nachbarorten aufgrund der Lorscher Vogtei unter pfälzische Oberhoheit gekommen. Ab dem Jahr 1548 ist die Gemeinde Hohensachsen urkundlich zu fassen. An ihrer Spitze, ein Schultheiß und 6 Gerichtsschöffen. Schon damals enthält das Siegel der Geimeinde eine Darstellung des Gemeindewappens. Später werden diesem die wittelsbachischen Farben zugrunde gelegt. Das Rathaus von Hohensachsen weist in seinem Erdgeschoss die Jahreszahl 1538 aus. Allerdings ist das heutige Rathaus nicht mehr das von 1538, da dieses durch die Franzosen 1674 niedergebrannt wurde. Das heutige Rathaus befindet sich aber auf den Fundamenten des alten Rathauses. Eine Schule kann in Hohensachsen seit dem Jahr 1578 nachgewiesen werden. Im Jahr 1707 übernahmen die Katholiken das Schulhaus, welches sich damals beim Pfarrhaus befand. 1790 wurde ein neues Schulhaus bezogen. Da die Reformierten nun keine eigene Schule mehr besaßen, führten sie zeitweilig den Unterricht in der Kirche fort. Bis sie schließlich ebenfalls um 1790 ein eigenes Pfarr- und Schulhaus errichteten. Im Jahr 1829 wurde es renoviert. Beide Schulhäuser dienten allerdings ab 1876 auch der Simultanschule, worauf die Gemeinde schließlich 1905 das noch heute benutzte Schulhaus erbaute.
Ebenfalls um die Jahrhundertwende wurde eine zentrale Wasserversorgung in Hohensachsen geschaffen. Im Jahr 1936 wurde ein Hochbehälter erstellt und durch neue Quellfassungen in Ritschweier erweitert. Außerdem wurde im Jahr 1907 die elektrische Stromversorgung in Hohensachsen eingeführt.
Nach dem zweiten Weltkrieg nahm Hohensachsen über 350 Heimatvertriebene auf, dadurch entstand im Ort eine große Wohnungsnot. Dieser konnte jedoch durch den Bau von neuen Einfamilienhäusern und Behelfsheimen entgegengewirkt werden. Anschließend wurden in den nächsten Jahren Neubaugebiete westlich und nördlich des alten Ortskerns erschlossen. Damit war der Zustand der Wohnungsnot endgültig behoben. Im Jahr 1960 wurde in Hohensachsen der Bau des neuen Friedhofs mit Kapelle und Leichenhalle abgeschlossen. In dieser Zeit wurde ebenfalls mit dem Bau der Ortskanalisation begonnen. Der größte Investition der Geimeinde war jedoch, neben dem Ausbau aller Ortsstraßen, der Neubau der Sporthalle mit Hallendschwimmbad. Diese wurde am 10. März 1970 eingeweiht. Im Jahr 1973 wurde Hohensachsen am ersten Tag des Jahres in die Stadt Weinheim eingegliedert. Dies geschah im Rahmen der damalig Gemeindereform in Baden-Württemberg.
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