Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfuhr Hohenseeden durch eine Urkunde vom 28. September 992, in welcher Papst Lucius II. dem Magdeburger Kloster Berge unter anderem auch die Besitzrechte für den Ort „Sadun“ bestätigte. Kaiser Otto III. hatte das Dorf am 18. August 995 dem Kloster Berge geschenkt. Zu dieser Zeit war der Ort noch eine slawische Siedlung. In einer weiteren Urkunde von 1145 wird der Ortsname mit „Sodun“ bezeichnet, aber 1307 ist erstmals von „Magnum Seeden“ die Rede. Der Zusatz Magnum = Groß gibt den Hinweis, dass zu diesem Zeitpunkt schon von einer deutschen Besiedlung auszugehen ist. Um 1200 wurde der Ursprungsbau der Hohenseedener Kirche errichtet. In einer weiteren Bestätigungsbulle des Papstes Innozenz III. von 1209 ist zu entnehmen, dass zum Dorf auch das Vorwerk Schattberge (damals „Scatberch“ genannt) gehörte.
Nachdem Hohenseeden im 15. Jahrhundert in den Besitz der in Niegripp ansässigen Familie von Treskow gelangt war, erwarb Lippolt von Arnim den Ort im Jahre 1509. 1562 wurde in Hohenseeden die Reformation eingeführt. In diesem Jahr wurden 28 Hauswirte gezählt, die alle von der Landwirtschaft lebten. 1617 erfolgte der Bau eines neuen Pfarrhauses. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Ort und Kirche geplündert, die Dorfkirche brannte aus. Nach Kriegsende im Jahr 1648 gab es im Dorf auch kein Schulgebäude mehr, es fand kein Schulunterricht statt. Viele der umliegenden Äcker lagen wüst.
1818 wurde Hohenseeden im Zuge der preußischen Verwaltungsreform dem Kreis Jerichow II mit der Kreisstadt Genthin zugeordnet. Das Patronat über den Ort teilten sich zu dieser Zeit vier Adlige gemeinsam, Graf von der Schulenburg-Heßler, der ehemalige Regierungsrat von Armin auf Brandenstein und die ehemaligen Rittmeister von Armin auf Köckte und von Pieschel. In der seit 1825 vorhandenen Schulchronik wird berichtet, dass in diesem Jahr ein Leinweber die Kinder bis zum 8. Lebensjahr unterrichten durfte. Am 28. Juni 1835 kam es zu einem Großbrand in Hohenseeden, dem 22 Gehöfte zum Opfer fielen. Der Wiederaufbau der Häuser erfolgte jedoch so zügig, dass die Bauern noch in der Lage waren, die Getreideernte ohne große Verluste einzufahren. 1842 hatte das Dorf im Sommer unter einer großen Dürre, im Herbst unter ungewöhnlicher Kälte zu leiden. Im Winter kam es zu einer großen Hungersnot.
Im Jahr 1894 wurden in Hohenseeden 433 Einwohner gezählt, die Schule hatte 88 Schüler. Im 1. Weltkrieg verloren 14 Hohenseedener Kriegsteilnehmer ihr Leben, im 2. Weltkrieg starben 77. Nach dem 2. Weltkrieg lebten viele Flüchtlinge aus den verlorenen Ostgebieten in Hohenseeden. Für sie wurden in der Dorfkirche auch wieder katholische Messen gelesen. Mit der DDR-Gebietsreform kam Hohenseeden in den Kreis Genthin. Die Bevölkerungszahl lag 1964 bei 508.
1993 erhielt Hohenseeden im 17. Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" eine Bronzemedaille. Am 1. September 2001 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Hohenseeden mit anderen Orten aus der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Parey zur Einheitsgemeinde Elbe-Parey.
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