Geschichte
Homberg ist eine Gründung der hessisch-thüringischen Landgrafen und wurde als Stadt urkundlich erstmalig 1231 beurkundet. Der Name stammt von der Hohenburg, der Burg über Homberg.
Als Stadtgründungsjahr kann das Jahr 1231 angenommen werden. Im Jahr 1231 wurden in einer Urkunde die burgenses von Homber und ein Vicillicus Eberhard erwähnt. Landgraf Konrad und seine Nachfolger förderten die Stadt weiter, um die landgräfliche Herrschaft gegen die Erzbischöfe von Mainz im benachbarten Fritzlar zu sichern und zu stärken. Die Efzeaue diente bereits vorher als strategischer Stützpunkt am Kreuzungspunkt der beiden Handelsstraßen Lange Hessen (von Frankfurt nach Leipzig} und Kurze Hessen (von Fritzlar über Homberg nach Hersfeld). Schon 1231 war von einer Doppelstadt unterhalb der Burg die Rede, mit der Altstadt als Oberstadt und der sogenannten Freiheit als Unterstadt.
Die Freiheit war von 1356 bis 1536 ein selbständiger Ort mit eigenem Bürgermeister, Verwaltung und Kirche. Die Bürger umgaben die neugegründete Stadt mit einem bis zu zwei Meter dicken und je nach Lage acht bis zehn Meter hohen Mauerring aus dem heimischen Basalt. 15 Türme sicherten die Befestigungen. Die Oberstadt hatte drei Stadtore, die Unterstadt eines. Beide Städte waren durch das heute noch erhaltene Neue Tor miteinander verbunden.
Von 1346 bis 1349 wütete die Pest in Homberg.
Die Handwerker- und Handelsstadt Homberg blühte auf, Wollhandel und wollverarbeitende Berufe legten den Grundstein für die Entwicklung zu einer der wohlhabendsten Städte der Landgrafschaft. Die Zunftbriefe der Schuhmacher und Lohgerber 1345, der Böttcher und Wagner von 1404 und der Leineweber 1428 belegen die Bedeutung der Zünfte in Homberg. Zeichen dieses Wohlstands war auch die Grundsteinlegung für den Bau der Stadtkirche St. Marien im Jahr 1340.
1318 und 1356 legten Brände die Stadt in Schutt und Asche. 1372 brannte die Freiheit nieder.
Die von Landgraf Philipp dem Großmütigen einberufene Homberger Synode vom 20. bis 22. Oktober 1526 markiert einen Höhepunkt in der Homberger Geschichte. Der Beiname Reformationsstadt Hessens weist auf dieses Ereignis hin, in dem die Einführung der Reformation in Hessen beschlossen wurde.
1572 tagte der Landtag in Homberg.
Im Laufe der Jahrhunderte brannte die Stadt mehrfach nieder. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Burg und Stadt Homberg 1638 und 1640 bis auf wenige Häuser zerstört. Die Burg wurde zur Ruine.
Matthäus Merian der Jüngere schrieb 1655 in der Topographia Hassiae et regionum vicinarum:
„Homberg/in Niederhesen/Schloss/Ampt/und Statt ist aus den vornembste Oertern Einer“
Von 1783 bis 1831 war Homberg Sitz des freiadligen Damenstifts Wallenstein.
1807 wurde unter der französischen Herrschaft das Kanton- und Friedensgericht Homberg eingerichtet. 1809 ging ein Aufstand gegen Jerome Bonaparte unter der Führung von Wilhelm von Dörnberg von Homberg aus.
1814 wurde das Amt Homberg geschaffen, aus dem 1821 der Landkreis Homberg und das Justizamt Homberg wurden. Nach der Annexion des Kurfürstentums Hessen-Kassel wurde Homberg 1867 Sitz einer preußischen Kreisverwaltung und eines Amtsgerichts.
1932 wurden die Kreise Homberg und Fritzlar zum Kreis Fritzlar-Homberg zusammengelegt, und Homberg verlor den Sitz der Kreisverwaltung. Mit der hessischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 wurde Homberg Kreisstadt des neuen Schwalm-Eder-Kreises.
2008 richtete Homberg den Hessentag aus; 810.000 Besucher wurden verzeichnet.
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