Geschichte
Huế war die Hauptstadt von Vietnam unter der Nguyá»…n-Dynastie von 1802 bis 1945. Des Weiteren liegt die Stadt an der Grenze zwischen Nord-und Südvietnam nördlich der Stadt. Die sogenannte Entmilitarisierte Zone erlebte die schwersten Kämpfe während des Vietnamkrieges
Huế war eines der Zentren buddhistischen Mönchtums im vom Buddhismus geprägten Südvietnam und Sitz eines katholischen Erzbistums. Als Südvietnams katholischer Diktator Ngô Äình Diệm das Hissen der bunten buddhistischen Fahnen bei den traditionellen Umzügen am 8. Mai 1963 zu Buddhas Geburtstag - ähnlich den katholischen Fronleichnamsprozessionen - provozierend auf die rot-gelb gestreifte Nationalflagge begrenzen wollte, kam es in Huế zu Protesten, die mit Toten endeten. Die Proteste des nächsten Tages, die mit Tränengas von der Polizei bekämpft wurden, endeten ebenfalls katastrophal, weil sich die Tränengaspatronen aus ehemals französischen Kolonialbeständen inzwischen zu Säure umgewandelt hatten und die Protestierenden verätzten. Provozierende Äußerungen von Ngô, seinem als Präsidentenberater fungierenden Bruder Ngô Ãình Nhu und dessen Ehefrau sowie die systematische religiöse Diskriminierung, die mit dem Verbot von Scheidung, Empfängnisverhütung, Tanzen, Schönheitskonkurrenzen, Glücksspiel, Wahrsagen, Hahnenkämpfen und Prostitution einhergingen, luden die Situation schon länger auf. Am 10. Juni 1963 verbrannte sich der buddhistische Mönch ThÃch Quảng Äức auf einem Platz im Zentrum von Saigon vor laufenden Kameras aus Protest selbst. Madame Nhu und ihr Ehemann gaben dazu zynische Kommentare vor der Weltpresse ab, die den Protest noch steigerten. Innerhalb einer Woche kam es an verschiedenen Orten, auch in Huế, zu drei weiteren Selbstverbrennungen. In Huế kam es zu schweren Zusammenstößen, als schwer bewaffnetes Militär mit aufgepflanztem Bajonett die verkohlte Leiche des fünften Mönchs, der sich selbst verbrannt hatte, sicherstellen wollte. Als Ngô Ãình Nhu nun einen „Gegenschlag“ gegen die Buddhisten führte, wurden am 20. August schwerbewaffnete Verbände seiner Privatmiliz, seines Geheimdienstes und andere Bewaffnete in Saigon und Huế zur Pagode entsandt, mit dem Ziel, möglichst viele Buddhisten gefangenzunehmen und die Pagode zu schleifen. Unter den Augen des amerikanischen Konsuls wurden dreißig buddhistische Mönche ermordet und die in ganz Asien bekannte Riesenstatue Buddhas zerstört. Buddhisten flohen in die Residenz des amerikanischen Konsuls und die amerikanische Agentur für internationale Entwicklung, die sich im gleichen Viertel wie die Pagode befand. Am 2. September jenes Jahres gab US-Präsident John F. Kennedy ein Interview, in dem er Änderungen in der Politik und „im personellen Bereich“ forderte, womit er Präsident Ngô de facto den Rücktritt nahelegte. Vom 3. Januar bis zum 3. März 1968 war Hue während der Tet-Offensive Schauplatz erbitterter Häuser- und Straßenkämpfe zwischen Nordvietnamesen auf der einen und Südvietnamesen sowie US-Marines auf der anderen Seite. Dabei wurde die Stadt zum Großteil zerstört und zehntausende Zivilisten obdachlos. 5.000 nordvietnamesische und 452 südvietnamesische Soldaten sowie 216 US-Marines wurden getötet.
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