Geschichte
Eule war eine der bedeutendsten mittelalterlichen Bergstädte Böhmens und das Zentrum des Goldbergbaus im Lande, dessen weitere Schwerpunkte bei Reichenstein und Pomuk lagen.
In der Gegend um Eule lässt sich schon eine frühzeitliche Besiedlung nachweisen, auch der Bergbau soll schon zu keltischer Zeit betrieben worden sein. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eule im Jahre 1331. Entstanden ist der Ort vermutlich schon mindestens hundert Jahre früher. Schon im Jahre 1045 findet sich der Name eines Ortes Ylou. Ein weiterer Hinweis findet sich u. a. im Bürgerbuch der Prager Altstadt, in dem 1310 das Bürgerrecht für Konrad Stadler aus Gylowy bestätigt wurde.
Karl IV. erhob Eule 1350 zur königlichen Stadt und sie erhielt u. a. das Münzrecht. Die königlichen Ausbeuten der Goldbergwerke waren so groß, dass daraus die Gründung und Finanzierung einer Universität in Prag bestritten werden konnte. Im 14. Jahrhundert erwarb der Prager Bürger Jan Rotlev u.a. Goldbergwerke in Eule. Der königliche böhmische Münzmeister wurde zum erfolgreichsten Bergbaunternehmer in der Stadtgeschichte, als er durch den Fund einer großen Goldader innerhalb von sechs Monaten eine halbe Tonne Gold gewann.
Die Blütezeit der Stadt dauerte nicht lange. Während der Hussitenkriege wurden die Tagesanlagen der Bergwerke zerstört und die Gruben ersoffen. Vladislav II. förderte die darniederliegende Stadt. Neben der Bestätigung der alten Privilegien erweiterte er das Wappen der Stadt um die böhmische Königskrone und ein W für seinen Namen.
Der Ruf der Goldenen Bergstadt zog auch den Alchimisten Edward Kelley nach Eule. Im Jahre 1590 erwarb dieser die Münze und weitere Häuser in der Stadt sowie Grundbesitz im Umland.
Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde Eule wieder zurückgeworfen. Nach der Schlacht am Weißen Berg verließen viele Protestanten die Stadt wegen der einsetzenden Rekatholisierung. 1623 war in Eule ein Kloster der Minoriten errichtet worden. In den Kriegsjahren wurden große Teile der Stadt niedergebrannt und verwüstet.
Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Goldbergbau wieder aufgenommen, er erreichte jedoch nicht mehr seine frühere Bedeutung. Im Zuge der Ablösung der Patrimonialherrschaften in Böhmen wurde Eule 1849 zur Bezirksstadt erhoben, zu deren Bezirk 42 Gemeinden zählten. Diesen Status verlor es im Jahre 1942 wieder. Zum Ende des 19. Jahrhunderts begann der Eisenbahnbau in den Tälern der Moldau und Sasau. Nachdem 1897 die Teilstrecke von Tschertschan nach Krehanitz in Betrieb gegangen war, folgte schließlich im Jahre 1900 die Fertigstellung der gesamten Eisenbahnstrecke nach Prag.
Basierend auf dem Artikel JÃlové u Prahy der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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