Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
08.09.2024
01:52
 
 
+
»
 

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1356. Nach der Zerstörung durch Gegner des böhmischen Königs Georg von Podiebrad im August 1496 verschwand die Siedlung völlig. Dauerhaft bewohnt war Gablonz erst wieder seit dem 16. Jahrhundert, als die erste Glashütte in Grünwald (MÅ¡eno) entstand. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Gablonz am 2. Mai 1643 erneut niedergebrannt; nach Kriegsende wurden die protestantischen Einwohner zwangsweise ausgewiesen. 1808 wurde Jablonec zum Marktflecken und im Jahr 1866 durch ein Dekret des Königs Franz Josef I. zur Stadt erhoben. Im Jahre 1868 wurde Gablonz zum Sitz des Bezirkshauptmanns. Der neue politische Bezirk Gablonz bestand aus den Gerichtsbezirken Tannwald und Gablonz.

Am 28. Oktober 1918 wurde die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei ausgerufen. Gablonz wurde am frühen Morgen des 11. Dezember von tschechischen Einheiten aus Mladá Boleslav besetzt. Die deutsche Volkswehr leistete keinen Widerstand. Nach Volkszählung 1930 waren 79,5% der Gablonzer deutsch, deutsch-jüdisch bzw. deutschsprachig und 16,5% tschechisch bzw. tschechischsprachig. Heute (nach Volkszählung 2001) sind 92,5% Tschechisch und 1,5% Deutsch.

Nach dem Münchner Abkommen vom 29. September 1938 wurde die Stadt an das nationalsozialistische Deutsche Reich angegliedert. Die meisten Juden der Stadt waren bereits im Sommer 1938 geflohen, die Verbliebenen wurden verfolgt und ab 1941/42 deportiert und ermordet. Der Gablonzer Rabbiner Dr. Georg Vida floh nach Turnau, wobei es ihm gelang, die Gablonzer Tora zu retten. Viele tschechischsprachige Gablonzer waren vor dem Nationalhass geflohen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die meisten deutschen Bewohner auf Grund der BeneÅ¡-Dekrete vertrieben. Nach 1945 gründeten einige vertriebene Deutsche den Stadtteile mit dem Namen Neugablonz sowohl in Kaufbeuren in Bayern als auch in Enns in Oberösterreich, um dort die berühmte Glasindustrie (Gablonzer Bijouterie ) fortzuführen.

Im Stadtviertel Rýnovice gibt es ein Haus der tschechisch-deutschen Verständigung (Rieger-Haus). Ein Beweis für den früheren Reichtum der Stadt ist eine Reihe bedeutender Bauten und Stadtviertel. Zu den interessantesten gehören Jugendstilbauten und private Villen in der jetzigen Podhorská ulice (Gebirgsstraße) und 28. října (Josef-Pfeifer-Str.); prächtige Bauten des Funktionalismus der 1930er Jahre sind die Villa Schmelowsky, die Villa Hásek (Architekt Heinrich Lauterbach), die Villa Kantor (Adolf-Loos-Schueler Architekt Heinrich Kulka), das Rathaus (Architekt Karl Winter) und die Katholische Kirche am Gewerbe-Platz (Architekt Josef Zasche).

Basierend auf dem Artikel Jablonec nad Nisou der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen