Wirtschaft
Jamaika gehört zu den wohlhabenderen Ländern der Karibik, der Human Development Index lag 2003 bei 0,738 Punkten , was einem Land mittleren Entwicklungsstands entspricht. Dennoch muss jeder fünfte Einwohner unterhalb der Armutsgrenze leben.
Bis in die 1940er-Jahre war der Export landwirtschaftlicher Produkte die einzige Einnahmequelle des Landes. Seitdem haben sich Tourismus sowie der Abbau und die Verarbeitung von Bodenschätzen zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen entwickelt.
Seit Anfang der 1980er-Jahre gab es Versuche, mit Hilfe internationaler Fördergelder die Wirtschaft zu modernisieren und eine stabile Infrastruktur aufzubauen. Von 1985 bis 1995 wuchs die Wirtschaft langsam aber kontinuierlich. Trotzdem erreichte die Inflation 1991 einen Rekordwert von 80,2 %, unter anderem von steigenden Mineralölpreisen und finanziellen Instabilitäten auf der Insel verursacht.
In den 1990er-Jahren gelang es der Regierung, durch eine Liberalisierung des Marktes mehr ausländische Investoren anzulocken, was besonders den Tourismus förderte und die Preise stabilisierte. Bis 1995 entwickelte sich die Wirtschaft gut, bis erneute Finanzierungsprobleme und 1997 die größte Dürre seit 70 Jahren zu vier Jahren Rezession führten.
Seit 2000 kann wieder ein positives Wirtschaftswachstum verzeichnet werden, die Inflation hatte mit 6,1 % ihren Tiefpunkt erreicht. Die Terroranschläge vom 11. September 2001 und die verheerende Hurrikan-Saison 2005 wirkten sich zwar negativ aus, konnten die positiven Gesamtentwicklung aber nicht stoppen. Die wichtigsten Handelspartner sind die USA, Kanada, Frankreich sowie Trinidad und Tobago.
Die Arbeitslosenquote lag im April 2006 bei 10,7 % (Männer 7,3 %, Frauen 14,9 %). 2004 arbeiteten 61,5 % im Dienstleistungsgewerbe, 16,6 % in der Industrie und 19,3 % in der Landwirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt, auf der Grundlage von Kaufkraftparitäten berechnet, betrug 12,17 Milliarden US-Dollar, 1,5 % mehr als im Vorjahr. Pro Einwohner sind das 4400 US-Dollar.
Wie bei vielen anderen Karibikstaaten ist die wichtigste Devisenquelle nach wie vor Geld, das von Auswanderern an Verwandte auf der Insel überwiesen wird.
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