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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
02.02.2025
10:53
 
 
+
»
 

Geschichte

Im Jahr 1007 wurde die dörfliche Siedlung mit Burgwall von dem Chronisten des damaligen Erzbischofes Tagino von Magdeburg, Thietmar von Merseburg erstmals als „Jutriboc“ erwähnt. Der Name könnte sich zum einen auf eine altslawische Kultstätte zu Ehren eines gleichnamigen Morgengottes (nach „jutro“ = „Morgen“ und „bog“ = „Gott“) zurückführen lassen, wie dies das Zedler-Universallexikon von 1732-54 vermutet. Eine solche Erklärung legte die Schlussfolgerung nahe, an diesem Ort sei eine westslawische Gottheit verehrt worden, bevor diese Stätte von deutscher Seite (vermutlich durch Otto I.) erobert und unter Wahrung des slawischen Namens christianisiert worden war. Jedoch verehrten die Slawen keinen Morgengott. Eine andere Deutung gründet ebenfalls auf einen slawischen Ursprung, wobei nur die Endung „bog“ (in der Rückführung auf das Altsorbische) auf „bok“ = „Seite, Flanke, Abhang“ verkürzt etymologisch anders abgeschlossen wird. Bisher gibt es keine Quellen, die den einen wie den anderen Ansatz auszuschließen vermögen. Dennoch scheint das erstgenannte Erklärungsmodell wahrscheinlicher, weil die westslawischen Kleinvölker auch für andere Städte Namen für Gottheiten gewählt haben. Der im Wappen geführte Bock beruht nur auf Volksetymologie.

Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) brachte erneut Elend nach Jüterbog. Nach dem Krieg wurde Kloster Zinna als preußische Weberstadt vor den Toren des damals noch sächsischen Jüterbog gegründet. Zeitgleich entwickelte sich Luckenwalde langsam zum Industriestandort. Die auf dem Handwerk beruhende Wirtschaft Jüterbogs brach zusammen und die Stadt verarmte zusehends.

Im Wiener Kongress wurde 1815 Sachsens Nordhälfte, einschließlich Jüterbog, als Kriegsentschädigung an Preußen abgetreten. Das sächsische Amt Jüterbog und der preußische Kreis Luckenwalde vereinigten sich zum Landkreis Jüterbog-Luckenwalde, Kreissitz wurde Jüterbog. Auf Drängen der Stadtverordneten wurde die Stadt 1832 zum Garnisonsort. 1841 erhielt sie einen Bahnhof an der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn und 1897 eine Pferdebahn. Als diese 1928 durch Omnibusse abgelöst wurde, war sie eine der letzten ihrer Art in Deutschland gewesen.

Im Ersten Weltkrieg war Jüterbog Standort einer Luftschiffhalle, sie wurde jedoch nach dem Krieg demontiert und im japanischen Kasumigaura wieder errichtet.

Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges blieb die Stadt weitestgehend verschont. Erst im April 1945 erlitt sie einen großen Bombenangriff, der aber die Innenstadt nicht erreichte. Am 20. April besetzte die Rote Armee Jüterbog nahezu kampflos. Mit der Kapitulation Deutschlands und der Neuordnung durch die Siegermächte verlor die Stadt vorerst den Kreissitz an Luckenwalde, erhielt ihn aber 1952 zurück. Die territoriale Neugliederung in Bezirke ließ zwei Kreise entstehen, den Kreis Jüterbog und den Kreis Luckenwalde (beide Bezirk Potsdam). Durch die Stationierung von Streitkräften der UdSSR wurde die Tradition der Militärstadt fortgesetzt. Industrielle Entwicklungen blieben in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und Instandhaltung bzw. Mechanisierung dieses Wirtschaftszweiges stecken. Die Reformen der Gorbatschow-Ära und ein Staatsvertrag zwischen der damaligen DDR und der damaligen UdSSR führten zum ersten Abzug einer sowjetischen Militäreinheit im Mai 1989. Die politische Wende ab dem November beendete die militärische Tradition. 1994 verließ der letzte Soldat die Region.

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