Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des ursprünglich slawischen Ortes findet sich im Lehnsverzeichnis des Erzbistums Magdeburg von 1381. Die Ortsbezeichnung entwickelte sich über Caden (1420), Chade (1500) und Kahde (1562) zum heutigen Namen. Zur Zeit der Ersterwähnung gab es vermutlich bereits seit etwa hundert Jahren eine Feldsteinkirche. Die Geschichte Kades ist eng mit der Gutsherrenfamilie von Werder verbunden, welche die Güter Kade, Belicke und Buchholz bereits 1486 als so genanntes Afterlehn von der Familie Plotho übernahm. Das Ende des 18. Jahrhunderts erbaute Gutshaus und der dazugehörige Park befinden sich noch heute, allerdings im verwahrlosten Zustand (2007), im Zentrum des Ortes. Der 1494 gestorbene Hans von Werder stiftete den heute als wertvollstes Inventarstück geltenden Altaraufsatz. Die beiden von 1667 stammenden Glocken der Kader Kirche wurden von Wolf von Werder gestiftet. Von 1758 bis 1860 nutzten die von Werder die Gruft der Kader Kirche als Begräbnisstätte. Erst 1812 wurden die Güter Kade und Belicke an die Familie von Treskow verkauft und von dieser in Erbpacht weitergeben.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618/48) wurde das Gut Buchholz gänzlich zerstört und lag anschließend für 150 Jahre wüst. Im Zuge des Ausbaus des 1734 begonnenen Plauer Kanals wurde 1793 die Kader Schleuse gebaut, an der der heute gleichnamige Ortsteil entstand. Nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon war Kade ab 1806 von französischen Truppen besetzt. Zeitweise waren bis zu 4.000 Soldaten im Ort stationiert, sie missbrauchten den Kirchplatz als Exerzierplatz und hinterließen ihn nach ihrem Abzug völlig verwüstet. Im Süden von Kade wurde Mitte des 19. Jahrhunderts Braunkohle entdeckt, die von 1862 bis 1873 abgebaut wurde, ehe die Grube nach einem Wassereinbruch 1873 wieder geschlossen werden musste.
Nachdem 1680 das zuvor herrschende Erzbistum Magdeburg von dem weltlichen Herzogtum Magdeburg abgelöst worden war, kam Kade unter brandenburgisch-preußische Landesherrschaft. Es wurde verwaltungsmäßig in den Jerichower Kreis eingegliedert, nach dessen Teilung in den Distrikt Jerichow II aus dem schließlich nach der preußischen Verwaltungsreform von 1815 der Kreis Jerichow II wurde. Diese Zuordnung hatte bis 1952 Bestand, ehe durch die DDR-Gebietsreform Kade dem neu geschaffenen Kreis Genthin unterstellt wurde. Bereits 1928 waren durch eine Gemeindereform die bis dahin selbständigen Gutsbezirke Kade und Belicke in die Landgemeinde Kade eingegliedert worden. Die 1819 als Kolonistendorf anstelle der Wüstung Buchholz neu entstandenen Siedlung Neubuchholz hatte nie einen eigenständigen Status.
Die Einwohnerentwicklung der Gemeinde war im 20. Jahrhundert nahezu gleichbleibend. 1910 hatte das Amt Kade 1.011 Einwohner (davon Gut Kade 4 und Gut Belicke 110), die zusammengeführte Gemeinde Kade zählte 1939 933 Einwohner, und 1964 lebten 1.051 Menschen im Dorf.
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