Geschichte
Maras (Marqas) war im 12. Jahrhundert v. Chr. Hauptstadt des Neo-Hethiter-Königreiches von Gurgum. Aus dem 10. Jh. ist der Name des Herrschers Halparuntija, einem Zeitgenossen von Salmanasser III., überliefert. Im 8. Jahrhundert v. Chr. war es den erobernden Assyrern als Markasi bekannt. Es war vermutlich ein Vasall von Tabal. Zum ersten überlieferten Zusammenstoss kam es 858 in Unqi, wo Markasi mit Que (Hanilgabat) verbündet war.
In römischer Zeit hieß die Stadt Germanicia Caesarea (gr. Germanikeia), unter den Kreuzrittern Sebastia.
Die Araber eroberten die Stadt um 645 und verwendeten sie als Basis für Einfälle in Kleinasien. Die Stadt, mehrmals während der Arabisch-Byzantinisch-Armenischen Kämpfe zerstört, wurde durch den Umayyaden Kalifen Muawiya I. (7. Jahrhundert) umgebaut und um 800 durch den Abbasiden Kalifen Harun ar-Raschid erweitert. Ab 1071 wurde MaraÅŸ das Regierungszentrum von Philaretus Brachamius, der sich nach der Niederlage des Kaisers Romanos IV. Diogenes in der Schlacht von Manzikert um 1071 im Südosten des byzantinischen Reiches eine eigene Machtbasis schuf. Zu seinem Gebiet gehörten auch Antiochia und Edessa. Nach dem Tod von Philatos übernahm sein Offizier Tatul die Herrschaft in MaraÅŸ und wurde von Kaiser Alexios III. anerkannt. Kurzfristig wurde der Rubenide Mleh, später Herrscher von Kleinarmenien, von Nur ad-Din mit der Stadt belehnt. Die Kreuzfahrer besetzten MaraÅŸ um 1097, Balduin I. eroberte MaraÅŸ 1103.
1114 wurde die Stadt durch ein Erdbeben zerstört, nach Matthias von Edessa wurden 40.000 Menschen getötet. Die Auswirkungen dieser Katastrophe waren bis nach Sis zu spüren. 1135 belagerten die Danischmaniden MaraÅŸ erfolglos. 1146 fällt Balduin von MaraÅŸ an der Seite Joscelins II. bei dem Versuch, Edessa gegen Nur ad-Din zurückzuerobern.
Danach fiel die Stadt 1150 an Mas'ud I., den Sohn Kılıç Arslans I. von Konya, (Iconium), der auch Behesni, Kesun und Raban (AltınaÅŸkale) eroberte. Der Rubenide Stephane unternimmt von seinem Sitz in Pertunk aus Überfälle auf das Gebiet von MaraÅŸ, kann die Herrschaft Mas'uds I. aber nicht erschüttern.
Zum Osmanischen Reich kam MaraÅŸ ca. 1515 unter Sultan Selim I.
Ende des 19. Jahrhunderts lag die Stadt im asiatisch-türkischen Vilayet Aleppo und war Hauptort eines Sandschaks. Sie machte zu jener Zeit einen großartigen Eindruck, hatte 25 Moscheen, mehrere armenische Kirchen, zahlreiche öffentliche Bäder und 10-15.000 Einwohner, darunter viele Armenier. Unter den Handwerkern zeichneten sich die Türkischrot(Kermes)-Färber, die Weber und Kammmacher aus.
1919 besetzte Frankreich MaraÅŸ samt umgebender Provinz. Die französische Flagge wurde in der Stadt gehisst und es gab einige Übegriffe auf die Bevölkerung seitens der Franzosen. Der Aufstand gegen diese Besatzer wurde von dem Gelehrten Sütcü Imam begonnen und weitete sich schnell aus. Die Bewohner schafften es, die Franzosen zu besiegen. Dabei starben aber auch viele Bürger. Davon zeugt noch ein Ort, der "Kanlidere" (dt. Blutgraben) heisst. MaraÅŸ bekam für den Widerstand später den Namenszusatz Kahraman (dt. heldenhaft) und eine Auszeichnung vom türkischen Staat. Dies machte MaraÅŸ sehr berühmt. Da der Sieg gegen die französischen Bataillone von General Gouraud als unmöglich galt, wurden viele der unter europäischer Belagerung lebenden Türken zum Freiheitskrieg motiviert, es folgte die Befreiung Urfas und Anteps, woraufhin aus Antep "Gaziantep" (dt. veteranhaftes Antep) und aus Urfa "Åžanlıurfa" (dt. glorreiches Urfa) wurde. MaraÅŸ wurde 1923 Teil der Republik Türkei.
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