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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.01.2025
11:49
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Name Augst geht auf die römische Stadt Augusta Raurica zurück. Die ältere Oberstadt entstand auf dem Terrassensporn zwischen Ergolz und Violenbach, auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Augst. Sie wurde im Jahre 45 v. Chr. gegründet und ist somit die älteste römische Siedlung in der Schweiz. Um etwa 100 n. Chr. entstand am Rhein, auf dem Gebiet des heutigen Kaiseraugst, die Unterstadt mit Flusshafen, Handwerkerquartieren und Handelseinrichtungen.

Nachdem die Oberstadt um 273/74 von den Alamannen zerstört worden war, wurde in der Unterstadt ein Kastell errichtet, das «Castrum Rauracense», das als Hauptquartier der Legio I Martia diente. Nach dem Abzug der römischen Truppen zu Beginn des 5. Jahrhunderts blieb das Kastell weiterhin bewohnt. Um 346 wurde es als Sitz eines Bischofs genannt. Als das Bistum im 7. Jahrhundert seinen Sitz nach Basel verlegte, verlor die Siedlung an Bedeutung. Zum Bau der mächtigen «Heidenmauer» rund um das Kastell war Abbruchmaterial aus der zerfallenen Oberstadt verwendet worden. Mit der Zeit wurde die Heidenmauer durchlöchert und als Steinbruch benutzt.

Während des Mittelalters hatte sich beidseits der Ergolzbrücke, wo sich der Zoll und eine Mühle befanden, ein neuer Siedlungsschwerpunkt gebildet. 1442 wurden die Ergolz und der Violenbach zur Grenze: Der westliche Teil der Siedlung gelangte zunächst zur Herrschaft Farnsburg und 1461 schliesslich in den Besitz der Stadt Basel. Der östliche Teil der Siedlung gelangte in den Besitz der Habsburger, wurde zunächst Augst im Dorf und wenig später Kaiseraugst genannt. Die Habsburger verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Kaiseraugst 1477 wieder unter habsburgische Herrschaft.

Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahre 1491 gehörte Kaiseraugst zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Möhlinbach, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden. Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Kaiseraugst eine Gemeinde im Distrikt Rheinfelden des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Seit dem 19. Februar 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.

Schon um 1500 hatten sich die Fischer zwischen Hüningen und Säckingen zur Rheingenossenschaft zusammengeschlossen, zu der bald auch die Schiffer und Flösser stiessen. Meist besetzten Kaiseraugster die höchsten Posten dieser Vereinigung. Die Fischerei entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert zum Hauptgewerbe. Bis zur flächendeckenden Einführung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert hatte auch die Flösserei eine hohe Bedeutung, wobei Kaiseraugst ein wichtiger Umschlagplatz war.

Das Industriezeitalter in Kaiseraugst begann 1841 mit einer ersten Probebohrung nach Salz und mit der Eröffnung der ersten Saline im Jahr 1843. Am 2. August 1875 erfolgte die Eröffnung der Bözbergeisenbahn zwischen Basel und Brugg. 1888 nahm die erste Zellulosefabrik der Schweiz ihren Betrieb auf. Kurz nach Baubeginn des Wasserkraftwerks Augst-Wyhlen wurde die Saline im Jahre 1909 geschlossen; das Kraftwerk begann 1913 mit der Stromproduktion.

Ab Mitte der 1960er-Jahre erlebte Kaiseraugst einen bisher ungeahnten Aufschwung. Nach dem Bau der Autobahnen siedelten sich zahlreiche Industriebetriebe an, darunter eine grosse Produktionsanlage des Chemiekonzerns Hoffmann-La Roche. Südlich der Eisenbahnlinie entstand der neue moderne Dorfteil Liebrüti. Seither stieg die Einwohnerzahl um fast das Fünffache.

Lange Zeit stand die Gemeinde als Standort eines Kernkraftwerks zur Diskussion. Das Projekt scheiterte am erbitterten Widerstand der Bevölkerung und von Umweltschutzkreisen. Die spektakulärste Aktion war 1975 eine elf Wochen andauernde Besetzung des Baugeländes. 1988 wurde das Projekt endgültig fallengelassen. In den ersten fünf Jahren des 21. Jahrhunderts wurden östlich der Liebrüti neue Siedlungsflächen geschaffen.

Basierend auf dem Artikel Kaiseraugst der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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