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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
14:47
 
 
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»
 

Geschichte

Die erstmalige urkundliche Erwähnung stammt vom 31. März 1206, aus einem Schiedsspruch Dietrich des Bedrängten (Urkunde, die auch die Ersterwähnung Dresdens beinhaltet), bei dem der burggräflich-dohnaische Dienstadelige Burchard von Kiz als Ortskundiger mitwirkte, der auch Gründer von Rabenau sein soll. Der Name Kiz (Kiez) stammt aus dem Slawischen und meint eine Ansiedlung in einer sumpfigen Niederung mit Knüppeldamm (tschechisch: kyj = Keule, Knüppel; altsorbisch: Kyjici = Leute eines Kiez).

1408 erfolgten weitere urkundliche Erwähnungen in Besitzurkunden Dresdener Bürger im Dorf „Kyczsch“.

1547 war die Familie von Militz auf Scharfenberg Eigentümer von Kaitz. 1636 kaufte Frau von Taube zu Kaitz ein Zweihufengut, das sie 1645 an den Salzkassenverwalter Martin Lehmann wieder veräußerte, der in Kaitz bereits ein Mühlgut (eine von vier damals existierenden Mühlen am Kaitzbach, Hofemühle, Altkaitz Nr.6) besaß.

Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung des „Kietzes“ war 1656 der Zukauf weiterer Kaitzer Bauerngüter durch Lehmann sowie 1667 dessen Belehnung mit Rechten über vier Amtsuntertanen durch Kurfürst Johann Georg II., wodurch seine Besitzungen sich zum Herrschaftsgut Kaitz erweiterten, aus dem 1672 das Erb- und Allodialgut und spätere Amtslehngut entstand (Dorf „Keitz“ mit eigenem Gemeindesiegel). In späteren Erwähnungen variiert der Name des Ortes von Keiz über Keyditz, Kaiditz bis zum heutigen Kaitz.

Aus dem Jahr 1473 existiert eine Eintragung, aus der hervorgeht, dass für den Bau des damals am Altmarkt gebauten Dresdner Rathauses die Stadt Dresden in der Nähe von Altkaitz Plänersteine brechen ließ. Aus dem damals vorhandenen Steinbruch wurde auch Baumaterial für die Gebäude des Gutes und der Tagelöhnerhäuser an der Possendorfer Straße verwendet.

Ab 1736 gab es in Kaitz eine Schulstube („Winkelschule“, im 1. Stock des Wohnhauses Altkaitz Nr. 5, ab 1840 als Nebenschule von Leubnitz anerkannt) für die Kaitzer Kinder, die bis dahin nach Leubnitz in die Kirchschule gehen mussten. Im Jahre 1844 erhielt Kaitz ein eigenes Schulgebäude (am Franzweg, benannt nach dem Bürgermeister Franz, der Verdienste am Bau der Schule, wie z. B. am Erwerb des Grundstückes, hatte), das in den Jahren 1868, 1888 und 1906 erweitert wurde, und in das sogar Kinder aus dem Dresdener Süden und aus den Nachbargemeinden zur Schule gingen. Nach der Eingemeindung als 71. Volksschule bezeichnet, trug sie zu DDR-Zeiten den Namen 71. POS „Wilhelm Dieckmann“ und heißt heute 71. Grundschule „Am Kaitzbach“. Im Jahre 2006 kämpft die Kaitzer Schule, wie auch andere Schulen der Umgebung, gegen die Schließung.

Im August bis September 1813 gehörte Kaitz zu den Dörfern, die durch die Schlacht bei Dresden zwischen den Truppen der Verbündeten und Napoleons schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Wiese am südlichen Kaitzbachufer, auf der die Verwundeten verarztet wurden, heißt noch heute im Volksmund „Tränenwiese“. Durch die Franzosen, die, wie auch vor ihnen schon die Schweden während des Dreißigjährigen Krieges die Taktik der verbrannten Erde praktizierten, wurde Altkaitz am 11. Oktober 1813, vor der Einnahme durch die russischen Truppen, zum großen Teil eingeäschert. Kurz darauf begann der Wiederaufbau, der z. B. durch die Jahreszahl 1814 am Grundstück Altkaitz 4 belegt ist.

Die Entstehung einiger Mietshäuser an der Boderitzer Straße sowie auf den Terrassen des ehemaligen Weinberges (hier auch Eigenheime u. a. auch das Geburtshaus des 1942 als Häftling im KZ Dachau verstorbenen Pfarrers Paul Richter führten Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts zur Entstehung eines größeren Gemeindeteiles, der mit dem Gut nichts zu tun hatte.

Eine starke Zunahme der Einwohnerschaft, die auch zur Gründung mehrerer Einzelhandels- und Handwerksgeschäfte (u. a. Druckerei Röhner, Schuster Dietze), wie auch einiger Gaststätten (u. a. Ratskeller, Gasthof Kaitz, Sängereiche, Cafe Weinberg) führte, verbuchte Kaitz ab 1892 mit dem Bau der 'Würfelhäuser' (zum Teil von Eisenbahnerfamilien bewohnt und daher auch Eisenbahnerhäuser genannt) an der Boderitzer Straße.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts war der Kaitzgrund ein beliebtes Naherholungsgebiet der Dresdener (bachabwärts befinden sich der alte Ortskern von Mockritz (Altmockritz), das Freibad Mockritz und ein Campingplatz). Umweltsünden in älterer (Mülldeponie der Stadt Dresden am Hang des Kaitzgrundes oberhalb von Kaitz) und neuerer Zeit (Abraumhalden des Gitterseer Uranbergwerkes der Wismut im oberen Teil des Kaitzgrundes sowie radioaktive Verseuchung des Kaitzbaches in der DDR-Zeit) führten zum Nachlassen der Attraktivität als Naherholungsgebiet. Unweit des Grundstückes Altkaitz Nr. 5 erinnert ein Gedenkstein an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Kaitzer Bürger.

Seit dem Jahre 1905 besteht in Kaitz eine Schrebergartenkolonie (Frühauf Kaitz, Gartenheim ist bewirtschaftet), die auf hochwassergefährdetem Wiesengelände am südlichen Kaitzbachufer, vom Amtslehngut dazumal kostenlos zur Nutzung überlassen angelegt wurde. Der Boden ist vom jetzigen Eigentümer, der Stadt Dresden, gepachtet.

1920 wurden der Ort Kaitz und das Amtslehngut Kaitz zu einer Gemeinde vereinigt.

Seit dem 1. April 1921 ist Kaitz nach Dresden eingemeindet.

1945 wurde das Gutsland im Rahmen der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone unter 12 Neubauern aufgeteilt. Zu DDR-Zeiten gab es in Kaitz eine LPG (1952 zunächst Kaitzer LPG Fortschritt, dann zur Bannewitzer LPG zugeschlagen), die sich mit Feldwirtschaft und aber auch Schweinemast im großen Stil befasste. Der daraus resultierende Gestank wurde je nach Windrichtung in die Nachbarorte getragen und brachte dem Ort den damals durchaus nicht selten gebrauchten Beinamen „Schweinekaitz“ ein. Die damalige PGH Fleischerhandwerk hatte im Gegensatz dazu einen wesentlich besseren Ruf, denn viele Dresdener sicherten hier ihre Fleisch- und Wurstversorgung. Auch die PGH des Friseurhandwerks, in einem stets hochwassergefährdeten und 1984 vom Kaitzbach zerstörten Gebäude an der Kaitzbachbrücke residierend, hatte ihre Kunden überwiegend im Dresdener Süden. Es gab zu dieser Zeit in Kaitz auch eine Firma (Nagetusch), die Camping-Anhänger baute. Einer ihrer Kunden soll der damals noch in Dresden beheimatete Eberhard Cohrs gewesen sein.

Basierend auf dem Artikel Kaitz der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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