Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.01.2025
00:53
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort war vermutlich Sitz der Ritter de Wgezt, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts zwischen Moldau und March ansässig waren. Erstmals urkundlich ist der Ort 1263 nachweisbar, als Wernherus de Steynchirchen als Zeuge bei der Stiftung des Klosters Goldenkron genannt wurde. Im selben Jahre trat auch ein Michael de Wgezt als Verkäufer des Ortes Záhoří an das Kloster Hohenfurth in Erscheinung.

Steinkirchen wurde am Kreuzungspunkt eines alten Handelsweges zwischen Böhmen und Österreich mit einem Furtweg durch Maltsch und Moldau angelegt. Zentrum des Ortes bildete ein langgestreckter Dorfanger, die Kirche und eine daneben befindliche Veste. In der Mitte des 14. Jahrhunderts genügte die alte Veste im Dorf nicht mehr den Ansprüchen der de Wgezt und sie errichteten westlich des Ortes in den Felsen über der Moldau die Burg MaÅ¡kovec, die zu ihrem Sitz wurde. Durch Erbteilungen erfolgte eine Zersplitterung der Herrschaft, die 1455 in den Besitz der Rosenberger gelangte. Im 15. Jahrhundert verschmolzen die benachbarten Orte ÄŒeÅ¡novice und Libský vollständig mit Újezd.

In Steinkirchen entwickelte sich ein reges Handelsleben und es genoss die Privilegien eines adligen Mediatstädtchens. Der Ort besaß 5 Mälzereien, 24 Schankwirtschaften und schankberechtigte Häuser sowie mindestens 5 Gastwirtschaften. 1464 verlor es nach Streitigkeiten mit der Stadt ÄŒeské BudÄ›jovice diesen unbegründeten Status und fiel unter die Bannmeile der Stadt. Die Rosenberger ignorierten dies und erleichterten weiterhin die Ansiedlung der unterschiedlicher Handwerke und das Steinkirchener Bier wurde heimlich nach Budweis eingeführt und im Weichbild der Stadt verkauft. 1552 erhielt Steinkirchen schließlich Stadtrecht.

Zur Umgehung der Bannmeile erhielt Jakub Krčín z Jelčan 1564 die Konzession zur Errichtung eines Brauereihofes im südöstlich gelegenen Plavnice, dessen Bier nun in Steinkirchen verkauft wurde. 1579 entstand in Plavnice auch eine Mühle mit Teich.

Beim Kauf der Herrschaft Krummau durch Rudolf II. ging auch Steinkirchen 1602 an den Kaiser über. Der Dreißigjährige Krieg brachte der Stadt den Niedergang und das Stadtrecht erlosch. Die Handelsstraße nach Österreich diente nun dem Durchzug von Truppen, Steinkirchen wurde gebrandschatzt und über die Hälfte der Grundstücke fiel wüst. 1622 wurde Hans Ulrich von Eggenberg neuer Grundherr, nach dem Aussterben der Familie ging der Besitz 1719 an die Schwarzenberger über.

Mit der Ablösung der Patrimonialherrschaften in Böhmen bildete Steinkirchen seit 1849 eine eigenständige Gemeinde. 1913 lebten in der Gemeinde Steinkirchen 1507 Einwohner, davon 1499 Tschechen und 7 Deutsche. Der Ort Steinkirchen hatte 1317 Bewohner, von denen 1312 tschechischer und 4 deutscher Nationalität waren, in Freiles waren von den 190 Bewohnern 187 Tschechen und 3 Deutsche.

Am 1. November 1975 wurden die Orte BÅ™ezí, Bukovec, Radostice, Rančice, Opalice, Kosov, Krasejovka und Milíkovice nach Kamenný Újezd eingegliedert.

Südwestlich des Dorfes Kamenný Újezd liegt der See Å tilec, an dem von Mai bis September ein Autocampingplatz besteht.

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