Geschichte
1185 Die Freiherren von Eschenbach stiften das Kloster Kappel. Die Mönche, die sich im Kloster niederlassen, kommen aus Hauterive (Kanton Freiburg) und gehören dem Zisterzienserorden an.
Ca. 1300 Die Kirche ist in der heutigen Gestalt fertiggestellt. Der jetzige viereckige Turm wurde erst 1641 errichtet, nachdem sein achteckiger Vorgänger durch einen Blitzschlag zerstört wurde. Auf der West-Ost-Achse stehend unterstreicht die Kirche die die Ausrichtung auf die Wiederankunft Christi. An Christus mahnt das Kreuz als Grundriss des Bauwerks. Besonders wertvolle Kunstdenkmäler im frühgotischen Bau sind die sechs alten Fenster in der nördlichen Seitenfassade, das Chorgestühl und der steinerne Pontifikalsitz.
1415 Das Kloster Kappel unterstellt sich der Zürcher Landeshoheit.
29. März 1525 In der Klosterkirche wird erstmals das Abendmahl nach reformierten Brauch gefeiert. Als junger Schulmeister nach Kappel berufen, hat Heinrich Bullinger der Reformation im Kloster zum Durchbruch verholfen. In der Kirche sind der Taufstein (1528) und der Kanzelsockel (1527) Zeugen der Reformation.
Juni 1529 In der ersten Schlacht bei Kappel kommt es dank Vermittlung durch die neutralen Orte zu keinem Bruderkrieg unter den Eidgenossen. Während den Friedensverhandlungen kommt es zwischen den evangelischen und katholischen Truppen zur legendären Kappeler Milchsuppe.
11. Oktober 1531 In der zweiten Schlacht bei Kappel fällt der Zürcher Reformator Zwingli. Adam Näf aus der Vollenweid rettet das Hauptbanner der Zürcher und erhält dafür 1550 den Sennhof des ehemaligen Klosters als Handlehen.
1547 bis 1803 Zürcher Amtsleute verwalten die ehemaligen Klostergüter und residieren in der zum Amtshaus ausgebauten ehemaligen Wohnung des Abts. Ihnen (ausschliesslich Stadtzürcher) haben die Bewohner der Umgebung den Zehnten zu entrichten. Gleichzeitig ist Kappel der Landvogtei Knonau unterstellt. Im Rahmen der Almosenordnung von 1525 versorgt das ehemalige Kloster die Bedürftigen des Knonaueramts und des linken Zürichseeufers einmal pro Woche mit Brot. Dazu wurde das heutige «Haus am See» als Pfisterei (Bäckerei) errichtet.
5. Februar 1798 Der Grosse Rat und Zünfte genehmigen eine Proklamation, welche die völlige Gleichheit von Stadt und Land in Aussicht stellt. Zwei Tage später errichten die Bauern von Kappel. Uerzlikon und Hauptikon als Zeichen des politischen Aufbruchs vor dem Amtshaus einen Freiheitsbaum. Im April 1798 erscheinen die Franzosen unter Napoleon in Zürich. 1803 Das Amt Kappel wird in eine Schaffnerei um gewandelt. Die fällt zuerst an den Kanton Zürich, der sie an die 13 Kirchgemeinden des Bezirks Affoltern weiterverkauft. Durch sie wird 1836 in den Klostergebäuden eine Anstalt errichtet.
1798 bis 1869 Kappel gehört zur Zeit der Helvetik (1798 bis 1803) zum Distrikt Mettmenstetten, von 1803 bis 1814 zum Bezirk Horgen, anschliessend zum wiederhergestellten Oberamt Knonau, seit 1830 zum Bezirk Knonau, ab 1837 zum Bezirk Affoltern.
1979 bis 1990 Am 20 Mai 1979 stimmt die reformierte Bevölkerung des Kantons Zürich der Vorlage zu, in den ehemaligen Klostergebäulichkeiten ein «Haus der Stille und Besinnung» der Zürcher Landeskirche einzurichten. Die Renovation vollzieht sich von 1980 bis 1983. Die Eröffnung des Hauses erfolgt an Auffahrt 1983. 1990 folgt die Renovation des Hauses am See.
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