Lage und topographische Situation
Es handelt sich um eine sehr verkehrsgünstige und -bestimmende Lage im fränkischen Altsiedelland. Das Maintal weitet sich hier zu einem flachen, nach Westen hin ansteigenden Kessel. Entlang des Mains sowie in West-Ost-Richtung verliefen wichtige Verkehrstrassen zu den Zentren des fränkisch-karolingischen Reiches. Sie kreuzten den Fluss hier in zwei, ca. 2 km voneinander entfernte Furten. Der Komplex von Burg und Siedlung bildete die letzte Etappenstation auf dem Weg mainaufwärts nach Würzburg, dem ehemaligen Sitz des Herzogs Heden und Bischofsstadt seit 741/42. Ebenfalls eine Tagesreise entfernt liegen flussabwärts das Kloster Neustadt am Main und in nördlicher Richtung Hammelburg. Dies zeigt die wichtige Position Karlburgs auf dem Weg durch das damalige Ostfranken.
Die zur Karlsburg gehörige Siedlung lag unterhalb des Bergsporns, weniger als 1 km entfernt, im Tal an einer der beiden Furt. Ausgrabungen, Surveys und Luftbilder zeigten, dass die früh- und hochmittelalterliche Siedlung wesentlich größer war als der heutige Ort Karlburg. Sie erstreckte sich in nördlicher und vor allem südlicher Richtung auf einem flachen, hochwasserfreien Geländerücken entlang des Mainufers auf ca. 1,4 km Länge und durchschnittlich 130 m Breite (maximal 200 m) und nahm eine Fläche von ca. 20 ha ein. Der Bereich des heutigen Ortes bildete das Zentrum mit dem Marienkloster und den Schiffsanlegestellen, wie sowohl archivalische Untersuchungen, historische als auch archäologische Forschungen ergaben. Topographisch zeichnet er sich durch eine Geländeerhebung und die Lage an der ehemaligen Mainfurt aus.
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