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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
15.04.2025
11:10
 
 
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»
 

Geschichte

Die Siedlungsgeschichte Kemmerns ist sehr alt und reicht weit in das erste vorchristliche Jahrtausend zurück. So deuten etwa die Ursprünge der Helenenkapelle auf dem Semberg auf eine Kultstätte bereits zur Zeit der Kelten hin. Im Frühmittelalter verlief im Gebiet des heutigen Kemmern die Grenze zwischen dem germanischen und dem slawischen Siedlungsraum. Von germanisch-fränkischer Siedlungstätigkeit zeugen die germanischen Wüstungen Dertheim und Schiring, slawischen Ursprungs dürfte die frühere Bürg als bedeutende Zufluchts- und Kultstätte der Mainwenden gewesen sein.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde Kemmern in einer Urkunde vom 26. Oktober 1017 als Camerin im damaligen Radenzgau. In diesem Dokument bestätigt Kaiser Heinrich II. einen Tauschvertrag, in dem neben Erlangen und Forchheim u. a. auch vier Fischer zu Kemmern durch Bischof Heinrich von Würzburg an Bischof Eberhard von Bamberg übertragen wurden.

In den folgenden Jahrhunderten bis zur Säkularisation 1803 blieb Kemmern im Wesentlichen ein Obleidorf (von mittellat. oblaia, alte Bezeichnung für Abgaben an geistliche Stiftungen, Klöster) des Bamberger Domkapitels, verfügte aber ziemlich früh über eine bedingte Autonomie. So konnte Kemmern seine örtlichen Angelegenheiten in einer Satzung, der Dorfordnung, regeln, welche keiner dorfherrlichen Sanktion bedurfte. Zu seinem Schutz verfügte Kemmern über einen wassergefüllten Graben und drei Torhäuser. Am Bauernkrieg 1525 haben sich die Kemmerner aktiv auf Seiten der Aufständischen beteiligt. Im Winter 1631/1632 wurde Kemmern von schwedischen Truppen heimgesucht. Wieviel Leid der Dreißigjährige Krieg für Kemmern gebracht hat, lässt sich daran ermessen, dass bereits 1638 von den 68 domkapitelischen Herdstätten nur noch 26 bewohnt waren.

Im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 wurde Kemmern mehrmals sowohl von Einquartierungen verschiedener Reichstruppen als auch von preußischen Einfällen und Einquartierungen heimgesucht, da der Bamberger Fürstbischof ein Verbündeter Österreichs war.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Für seine derzeit rund 2600 Einwohner verfügt Kemmern über wichtige Einrichtungen der Grundversorgung.

Kemmern ist seit 1710 eigenständige Pfarrei. Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde in den Jahren 1978 bis 1980 erweitert.

Da Kemmern, wie insbesondere die Naturereignisse im Februar 1909 und Dezember 1967 zeigen, durch seine Lage am Main immer wieder vom Hochwasser bedroht war, erhielt es in den Jahren 1978 bis 1980 eine umfangreiche Hochwasserfreilegung.
Seit 1995 wird im Rahmen der Städtebauförderung mit staatlicher Hilfe und finanziellen Zuwendungen der Europäischen Union (EU) die Ortskernsanierung durchgeführt.

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