Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
06:33
 
 
+
»
 

Geschichte

Das pommersche Kieckow, urkundlich bereits im Jahre 1477 erwähnt, ist ein altes Rittergutsdorf und von Anbeginn bis ins Jahr 1945 mit der Familie von Kleist als Eigentümerin verbunden. Anfangs noch ein Bauerndorf mit mehreren Halb- und Vollbauernstellen, wurden diese nach Groß Tychow und Klein Krössin umgesiedelt, so dass Kieckow ein reines Gutsdorf wurde. Kieckow war dabei eng mit Klein Krössin verbunden, da beide Güter im Besitz derer von Kleist waren.

Im 18. Jahrhundert gab es an der Leitznitz noch eine Wassermühle, die aber später durch eine Windmühle ersetzt wurde.

Über den pommerschen Raum hinaus bekannt wurde das 1850 in Kieckow errichtete „Rettungshaus“, das nach der Gemahlin von Friedrich Wilhelm IV. den Namen „Elisabeth“-Stiftung bekam. Aufgenommen wurden verwaiste und gefährdete Jungen im Alter zwischen sechs und vierzehn Jahren. Bis Ende 1926 fanden hier 727 Jungen eine neue Heimat.

1856 hatte Kieckow 256 Einwohner mit 18 Wohnhäusern. Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl auf 448 in 88 Haushaltungen. Die Gemeindefläche betrug damals 1560 Hektar. Neben dem Gut gab es einige Nebenerwerbsstellen.

Bis 1945 gehörte Kieckow zum Amtsbezirk Zadtkow (heute polnisch: Sadkowo) und zum Standesamtsbezirk Groß Tychow. Das zuständige Amtsgericht war in Belgard. Letzte Amtsinhaber waren Bürgermeister Gerlach, Amtsvorsteher Fiek und Standesbeamter Treichel.

Anfang März 1945 kamen Truppen der Roten Armee auch nach Kieckow. Ein vorher aufgebrochener Flüchtlingstreck wurde nach 40 Kilometern von der sowjetischen Front eingeholt und zurückgeschickt. Der letzte Gutsherr auf Kieckow und Klein Krössin, Hans Jürgen von Kleist-Retzow, wurde trotz seiner aktiven NS-Widerstandstätigkeit von den Russen verschleppt und erst 1947 nach zwei Jahren wieder nach Deutschland entlassen. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung übernahmen polnische Behörden von Tychowo aus die Bewirtschaftung des ehemaligen Kieckower Gutes in Kikowo, das heute zur Gmina Tychowo gehört.

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