Flagge von Deutschland

Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
16.09.2024
21:01
 
 
+
»
 

Geschichte

sporn am Rand des alten Ortskerns erhebt. Die Siedlung selbst ist aber älter als die um 1355 erbaute Burg. Vor der Festungsanlage befand sich auf dem Felsen vermutlich ab 790 eine Kirche.
Gerhard von Diez und Johann von Nassau-Merenberg ließen die Burg Kirberg gemeinsam erbauen. Im Rahmen des Burgenbaus wurden Kirberg die Stadtrechte verliehen und eine Ringmauer um die Siedlung errichtet. Zollstationen für den auf der Hünerstraße hindurchkommenden Verkehr wurden am Ober- und am Unterturm der Mauer eingerichtet. Durch die Umsiedlung von Einwohnern der später wüstgefallenen Orte Bubenheim und Sindersbach erfuhr die Stadt ein beträchtliches Wachstum. Die grundlegende Struktur des Ortskerns mit drei parallelen Straßen, die bis heute besteht, geht auf die damalige Stadtanlage zurück. Die damals angesiedelten Burgmannenfamilien blieben zum Teil über Jahrhunderte im Ort ansässig und waren Erbauer einiger heute noch vorhandener Fachwerk-Anwesen. Der heute eindrucksvollste Bau dieser Art ist das "Stein'sche Haus": 1481 wurde es vom in der Region bedeutenden Adelsgeschlecht von Reifenberg erbaut. 1556 erbte das Adelsgeschlecht vom Stein das Anwesen. Karl Freiherr vom Stein ließ es 1784 zum Witwensitz für seine Mutter ausbauen. Dabei wurde die Anlage erheblich verändert und erhielt ihre heutige Form, die nach einer umfassenden Renovierung von 1974 bis 1981 wieder hervortrat.

Die Burg selbst wurde nur kurze Zeit genutzt und begann danach bald zu zerfallen. Viele der umliegenden Häuser sind mit Steinen erbaut, die aus der Ruine gebrochen wurden.
Ebenfalls 1355 erhielt der Ort eine Kirche. 1525 legte der letzte katholische Pfarrer sein Amt nieder. 1530 war Kirberg vollständig reformiert. Erst 1946 entstand als Folge der Ansiedlung katholischer Heimatvertriebener wieder eine katholische Gemeinde. 1555 wurde die erste Schule eröffnet.

Für 1594 ist die Bezeichnung Flecken für Kirberg verbürgt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt besaß der Ort keine Stadtrechte mehr, war aber Sitz eines Amtes. 1610 wurde das heutige Alte Rathaus als Adelshof errichtet. Nach einem früheren Besitzer wird es auch Heckenhaus genannt. 1731 bis 1769 wohnte und arbeitete der Amtmann dort. 1813 hatte Ludwig Yorck von Wartenburg dort sein Quartier. Später war das Gebäude bis 1970 Rathaus der Gemeinde Kirberg. Heute finden sich dort ein Heimatmuseum, Räume für verschiedene Vereine und eine Sparkassenfiliale.

Während des Dreißigjährigen Krieges und mehrfach in den folgenden Jahrzehnten zogen Brände Teile des Orts in Mitleidenschaft. Nach dem letzten dieser Brände, der nahezu die gesamte Siedlung vernichtete, wurde Kirberg 1711 weitgehend neu aufgebaut. Viele der repräsentativen Fachwerkgebäude, die den Ortskern prägen, stammen aus dieser Zeit. 1796 und 1850 folgten weitere große Brände. Kurz nach der Bildung des Herzogtums Nassau 1806 verlor Kirberg den Amtssitz an Limburg.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der westliche Abschnitt der alten Ringmauer abgerissen und die Siedlung wuchs um eine vierte Parallelstraße, die Neugasse. 1904 wurde ein Krankenhaus eröffnet. 1955 wurden der Kindergarten, das Freibad und das Dorfgemeinschaftshaus (heute Rathaus der Gemeinde Hünfelden) ihrer Bestimmung übergeben.

Zum Stichtag 1. Oktober 1971 schloss Kirberg sich mit sechs Nachbargemeinden zur neuen Gemeinde Hünfelden zusammen.

Wirtschaftlich war Kirberg spätestens mit dem Bedeutungsverlust der Burg fast ausschließlich auf die Landwirtschaft ausgerichtet.

Basierend auf dem Artikel Kirberg der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen