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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.06.2025
20:48
 
 
+
»
 

Geschichte

Kirchberg wird erstmals 806 im Codex des Klosters St. Gallen erwähnt. Sinningen wird erstmals 1127 urkundlich erwähnt. 1806 fallen beide Orte an das Königreich Württemberg.


Die Gemeinde in ihrer heutigen Struktur besteht aus den Ortsteilen Kirchberg und Sinningen, das seit dem 1. Januar 1972 eingemeindet ist, sowie dem Weiler Nordhofen und zählt derzeit ca. 1.900 Einwohner bei einer Gemarkungsfläche von 1.864 ha. Bereits im Jahre 806 n. Chr. erscheint Kirchberg in einem Codex des Klosters St. Gallen. Diesem Kloster vermachte ein Herr von Isenburg im Jahre 839 Güter in Nordhofen. Später treten die Herren von Kirchberg und Schellenberg als Besitzer von Kirchberg in Erscheinung. Im Jahre 1356 verkaufen Graf Ulrich von Schellenberg und seine Gattin Anna von Ellerbach mit Einwilligung ihres Sohnes Eglin von Schellenberg dem damaligen Pfarrer von Kirchberg einen Anteil an dem Dorf Kirchberg an das Kloster Rot. Einen weiteren Anteil erwirbt das Kloster Rot 1692. Die nunmehr dem Kloster Rot inkorporierte Kirche zu Kirchberg wurde von dieser Zeit an bis zum Jahre 1803 durch Patres von Rot aus pastoriert.
Graf Wilhelm von Kirchberg verleiht im Jahre 1356 Güter an Heinrich von Freiberg. Im 15. Jahrhundert findet sich die Ortsherrschaft geteilt zwischen den Herren von Rechberg-Hohenrechberg-Kellmünz und Ulmer Patriziern; später war Kirchberg teilweise auch im Besitz der Herrschaft Oberbalzheim.

Im Jahre 1686 verkaufen die Herren von Rechberg ihren Anteil an Kirchberg dem Kloster Gutenzell, das sich nunmehr die Besitzrechte an Kirchberg mit dem Kloster Rot teilt. Durch die Kriege mit Frankreich verlieren die deutschen Fürsten im Friedensschluss 1801 ihre Besitzungen jenseits des Rheins an Frankreich und werden mit Gütern der geistlichen Fürsten und Klöster diesseits, also rechts des Rheins, entschädigt. Dabei fällt der Besitz des aufgehobenen Klosters Rot an den Grafen Ludwig von Wartenberg, der ihn an seinen Neffen, den Grafen Erbach-Wartenberg-Rot vererbt, und dessen Nachkommen einen Teil davon verkaufen. Bei der Aufhebung des Klosters Gutenzell im Jahre 1803 bzw. 1806 gelangt die Abtei Gutenzell in den Besitz der Grafen von Toerring-Jettenbach-Gutenzell und auch unter württembergische Hoheit; als Entschädigung für ihre bisherigen linksrheinischen Besitzungen in Gronsfeld, die durch die Gewaltherrschaft Napoleons an Frankreich gekommen waren.

Graf von Toerring zeigte sich dem Zisterzienserinnenorden gegenüber sehr entgegenkommend, in dem die Schwestern bis zu ihrem Tode in Gutenzell bleiben durften.

Der heutige Ortsteil Sinningen findet als „Sunigin“ im Jahre 1127 erstmals mit dem Ortsadel, der sich bis 1172 nachweisen lässt, urkundliche Erwähnung. 1182 nennt sich der Ort „Sunningin“. Von den Freyberg kommt das Dorf 1376 an die Ulmer Krafft und von diesen 1482 die Hälfte an die Ehinger in Ulm.

Das jetzige Kirchlein stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist dem Erzengel Michael geweiht. Nach der Chronik soll die erste Kirche in Kirchberg schon im Jahre 866 n. Chr. eingeweiht worden sein, wobei es sich um eine Holzkirche gehandelt haben dürfte. Später wurden zwei weitere Kirchen gebaut. Nach dem Abbruch der letzten erbaute Architekt Cades aus Stuttgart in den Jahren 1898–1900 ein dreischiffiges Gotteshaus.

Zwei bedeutende Männer erblickten in Kirchberg das Licht der Welt und erhielten hier die Ehrenbürgerwürde: Direktor a.D. Monsignore Johann Baptist Miller – geb. 1873 – er erwarb sich große Verdienste in der Männerseelsorge und widmete sich darüber hinaus dem Siedlungsbau. Abt Vitalis Maier – geb. am 27. März 1912 – studierte Theologie und trat in die Abtei Ottobeuren ein. Das Vertrauen des Konvents wählte Pater Vitalis Maier am 9. Mai 1948 zum Abt.
siehe auch Burg Sinningen

Mit Gemeinderatsbeschluss vom 21. Januar 1986 wurden dem früheren Bürgermeister Ferdinand J. Remlinger, der 32 Jahre die Geschicke der Gemeinde leitete, der Ehrenbürgerbrief überreicht.

Die für Kirchberg und Sinningen wirtschaftlich bedeutende Illerflößerei wurde noch am Anfang des 20.Jahrhunderts, wenn auch nicht mehr in dem hohen Maße wie in früheren Zeiten, auf der Iller von Kempten bis Ulm und von dort an auf der Donau bis Wien, betrieben. Es war eine interessante, aber auch gefährliche Arbeit.

Die durch den Bau der Autobahn Ulm-Memmingen entstandenen zwei großen Baggerseen fügen sich durch die mustergültige Rekultivierung in die Landschaft ein und bereichern sie. Darüber hinaus haben sie sich zu einem bedeutsamen Erholungsgebiet für die nähere und weitere Umgebung entwickelt.

Die heutige wirtschaftliche Struktur der Gemeinde ist eine Mischung aus Landwirtschaft und Gewerbe.

Basierend auf dem Artikel Kirchberg an der Iller der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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