Geschichte
Das Gemeindegebiet von Kirchdorf war schon sehr früh besiedelt, was durch die Funde von Gräbern aus der La-Tène-Zeit nachgewiesen werden konnte. Zu den Grabbeigaben gehörte ein Eisenschwert, das heute im Historischen Museum Bern ausgestellt ist. Im Gestelenwald befand sich eine Erdburg.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1228 unter dem Namen Chilthorf. Später erschienen die Bezeichnungen Kyltorf (1250), Chilchtorf (1260), Kiltorf (1280), Kiltdorff (1605) und Kirchdorf (1838). Das Dorf wurde wahrscheinlich im 7. Jahrhundert von den Alemannen gegründet.
Das Gebiet des heutigen Kirchdorf war im Mittelalter in zahlreiche Kleinbesitze aufgesplittert, welche teils Berner Familien, teils geistlichen Institutionen gehörten (Kloster Interlaken, Niederspital Bern). Erst 1508 wurde das Gebiet um Kirchdorf unter Jakob von Wattenwyl zu einer Herrschaft vereinigt. Das Niedergericht Kirchdorf gelangte 1645 an die Stadt Bern und wurde zu einem Vennergericht im Landgericht Seftigen erhoben. Schon früh entwickelte sich in Kirchdorf verschiedene Gewerbezweige (Sattlereien, Gerbereien, Sägereien, Mühlen), weil das Dorf an einer wichtigen Verbindung zwischen dem Emmental und dem Schwarzenburgerland lag. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Kirchdorf während der Helvetik zum Distrikt Seftigen und ab 1803 zum Oberamt Seftigen, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt.
Basierend auf dem Artikel Kirchdorf BE der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen