Kirchdorf BE
Kirchdorf BE
Kirchdorf (BE) ist eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Seftigen des Kantons Bern in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Kirchdorf liegt auf , 10 km nordwestlich der Stadt Thun (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich an erhöhter und aussichtsreicher Lage auf dem südlichen Ausläufer des Belpberges zwischen den Talebenen der Gürbe im Westen und der Aare im Osten, südlich des Gerzensees.
Die Fläche des 6.1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der breiten Aaresenke zwischen Bern und Thun. Der Hauptteil des Gebietes wird von der gewellten Hochfläche des südlichen Belpberges eingenommen, die vom eiszeitlichen Aaregletscher überformt wurde. In einer leichten Senke nördlich des Dorfes befindet sich der Gerzensee, dessen südliche Hälfte zu Kirchdorf gehört. Südlich des Dorfes beginnt die rund 500 m breite flache Talmulde des
Limpachs, ein ehemaliges Sumpfgebiet. Nach Osten reicht der Gemeindebann in den
Stöckliwald und in einem schmalen Zipfel über den
Gestelen bis an die Aare hinunter.
Westlich an das Plateau bei Kirchdorf schliessen sich die Höhen von
Leen und
Taan (mit die höchste Erhebung der Gemeinde) an. Diese Höhen fallen mit einem bew
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Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Kirchdorf war schon sehr früh besiedelt, was durch die Funde von Gräbern aus der La-Tène-Zeit nachgewiesen werden konnte. Zu den Grabbeigaben gehörte ein Eisenschwert, das heute im Historischen Museum Bern ausgestellt ist. Im Gestelenwald befand sich eine Erdburg.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1228 unter dem Namen
Chilthorf. Später erschienen die Bezeichnungen
Kyltorf (1250),
Chilchtorf (1260),
Kiltorf (1280),
Kiltdorff (1605) und
Kirchdorf (1838). Das Dorf wurde wahrscheinlich im 7. Jahrhundert von den Alemannen gegründet.
Das Gebiet des heutigen Kirchdorf war im Mittelalter in zahlreiche Kleinbesitze aufgesplittert, welche teils Berner Familien, teils geistlichen Institutionen gehörten (Kloster Interlaken, Niederspital Bern). Erst 1508 wurde das Gebiet um Kirchdorf unter Jakob von Wattenwyl zu einer Herrschaft vereinigt. Das Niedergericht Kirchdorf gelangte 1645 an die Stadt Bern und wurde zu einem Vennergericht im Landgericht Seftigen erhoben. Schon früh entwickelte sich in Kirchdorf verschiede
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Ursuskirche, die bereits im Rahmen der ersten Nennung des Dorfes erwähnt wurde, erhielt ihre heutige Gestalt beim Neubau von 1872 bis 1874; der Vorgängerbau wurde durch einen Brand zerstört. Die leicht erhöht stehende Kirche zeigt Stilformen der Neugotik und einen hohen Spitzhelm. Sie gilt als Wahrzeichen des Dorfes und ist weithin sichtbar.
Kirchdorf besitzt ein schützenswertes Ortsbild von nationaler Bedeutung. Im alten Ortskern bilden die zahlreichen charakteristischen Häuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert eine Einheit. Erwähnenswert sind vor allem der Käfigturm aus dem 17. Jahrhundert mit dem Gemeindearchiv, das ehemalige obrigkeitliche Kornhaus (um 1700 erbaut) sowie die Landsitze Schlössli (1646) und Winkel (1668). Zur modernen Architektur gehört das Mehrzweckgebäude Dorfträff.
Der nördlich des Dorfes gelegene Gerzensee mit seinen unverbauten Ufern bildet ein Naturschutzgebiet und ist nur an wenigen Orten zugänglich.
Wirtschaft
Wirtschaft
Kirchdorf war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Gemüsebau im Gürbetal sowie die Milchwirtschaft und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Kirchdorf sind heute Betriebe des Baugewerbes, der Elektrobranche, der Holzverarbeitung und ein Carunternehmen vertreten. Auf der Höhe östlich des Limpachtälchens werden die grössten Kiesgruben des Kantons ausgebeutet; ein Teil befindet sich bereits in der Renaturierungsphase. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den grösseren Ortschaften der Umgebung und im Raum Bern oder Thun arbeiten.
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