Geschichte
Besiedelt wurden die Inseln, die später Kiribati bilden sollten, schon vor 2.000–3.000 Jahren von einer einzigen ethnischen Gruppe aus Mikronesiern. Folgende Einfälle von Samoanern, Fidschis und Tonganern fügte polynesische Elemente in die errichtete mikronesische Kultur ein, aber viele Mischehen führten zu einer Bevölkerung, die recht homogen ist in Erscheinung, Sprache und Tradition.
Bereits 1606 entdeckte der spanische Seefahrer Pedro Fernández de Quirós als erster Europäer die Gilbertinseln. Erst ab 1765 wurden die Inseln nach und nach von englischen Seefahrern angesteuert, so 1777 von James Cook oder 1788 von Kapitän Thomas Gilbert, nach dem die Inselgruppe um 1820 vom deutsch-baltischen, in russischen Diensten stehenden Admiral Adam von Krusenstern und dem französischen Kapitän Louis Duperrey benannt wurde.
Im 19. Jahrhundert kamen Walfänger, Sklavenhändler und Händler in großer Zahl nach Kiribati. Der resultierende Umbruch schürte lokale Stammeskonflikte und die Europäer schleppten auch für die Einheimischen gefährliche europäische Krankheiten ein.
1837 kamen die ersten ständigen europäischen Siedler und 1857 begann die christliche Missionierung. Dabei wurden die nördlichen Atolle der Gilbert-Gruppe vorwiegend von katholischen Missionaren aus Frankreich, die südlichen von samoanischen Missionaren der stark puritanisch geprägten 'London Missionary Society' missioniert. Noch heute ist ein deutlicher Unterschied in der Lebensauffassung erkennbar: Die Menschen im Norden gelten als lebenslustig und frohsinnig, während im Süden eine strenge Einstellung vorherrscht.
Im Bemühen um die Wiederherstellung von Ordnung wurden die Gilbertinseln 1892 zusammen mit den nahen Ellice Islands zum britischen Protektorat erklärt. Banaba (Ocean Island) wurde 1901 nach der Entdeckung phosphatreicher Guanoablagerungen annektiert. Zusammen mit Fanning und Washington Island, welche bereits 1888 annektiert wurden, wurde sie 1916 zur britischen Kronkolonie. Die meisten der Linien-Inseln, inklusive Kiritimati (Christmas Island), der Phönix-Inseln und selbst Tokelau wurden über die nächsten 20 Jahre sukzessive einverleibt.
1942–43 hielt die japanische Armee einen Teil der Inseln besetzt um mit ihnen einen Teil ihrer Inselverteidigung zu formen. Vom 20. bis 23. November 1943 war das Atoll Tarawa Schauplatz eines der heftigsten Kämpfe zwischen Japanern und US-Amerikanern im Pazifikkrieg. Diese Schlacht war für die Alliierten ein Wendepunkt in diesem Krieg.
In den 1960ern begann Großbritannien dann die Selbstverwaltung der Inseln auszuweiten. 1974 trennten sich die Ellice Islands nach einem Volksentscheid von der Kolonie um 1978 den unabhängigen Staat Tuvalu zu gründen. Die Gilbert-Inseln erlangten 1977 innere Autonomie und wurden, nachdem im Februar 1978 landesweite Wahlen abgehalten wurden, am 12. Juli 1979 eine unabhängige Nation innerhalb des Commonwealth unter dem Namen Kiribati. Der Ursprüngliche Name für das Land war allerdings "Tungaru". Er kommt gelegentlich noch in Namen wie "Air Tungaru" (die nationale Fluggesellschaft) oder "Tungaru Central Hospital" vor.
Mit der Unabhängigkeit gaben auch die Vereinigten Staaten 1979 alle Ansprüche auf die dünnbesiedelten Phönix-Inseln auf. Acht der elf Linien-Inseln wurden ebenfalls ein Teil des Kiribati-Territoriums.
1985 schloss sich der Inselstaat der atomwaffenfreien Zone des Südpazifiks an. Nachdem 1995 die französischen Atomtests wiederaufgenommen wurden, suspendierte Kiribati seine diplomatischen Beziehungen zu Frankreich. Im September 1999 wurde der Inselstaat in die UNO aufgenommen.
Basierend auf dem Artikel Kiribati der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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