Kiribati
Kiribati
Kiribati ist ein Inselstaat im Pazifik. Das Staatsterritorium erstreckt sich über eine Vielzahl von Inseln Mikronesiens und Polynesiens, die über ein weites Gebiet nördlich und südlich des Äquators verstreut liegen.
Nationalfeiertag ist der 12. Juli (Jahrestag der Unabhängigkeit 1979).
Geographie
Geographie
Das Territorium hat eine West-Ost-Ausdehnung von ca. 4.835 km (Luftlinie von der westlichsten Insel Banaba bis zur östlichsten Insel im Caroline-Atoll) und eine Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 1.973 km (Luftlinie von der nördlichsten Insel Teraina (
Washington Island) bis zur südlichsten Insel Flint Island) in einem Meeresgebiet von rund 5,2 Mio. km².
Das Staatsgebiet liegt - grob gesagt - auf der Hälfte des Weges zwischen Hawaii und Australien in der Mikronesischen Region des Südpazifik. Zwischen den Gilbert- und Phoenixinseln verläuft der 180. Längengrad und damit, bis Ende des Jahres 1994, die internationale Datumsgrenze. Um innerhalb des gesamten Staatsgebietes ein Datum verwenden zu können, wurde zum 1. Januar 1995 die Datumsgrenze so geändert, dass ganz Kiribati westlich davon liegt. Die östlichste der Line Islands (Caroline Island) heißt seit 1. Januar 2000 "Millennium Island", weil auf dieser Insel der erste Sonnenaufgang des 3. Jahrtausends beobachtet werden konnte.
Der Inselstaat besteht aus 32 Atollen, welche in drei Inselgruppen zusammenge
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Geschichte
Geschichte
Besiedelt wurden die Inseln, die später Kiribati bilden sollten, schon vor 2.000–3.000 Jahren von einer einzigen ethnischen Gruppe aus Mikronesiern. Folgende Einfälle von Samoanern, Fidschis und Tonganern fügte polynesische Elemente in die errichtete mikronesische Kultur ein, aber viele Mischehen führten zu einer Bevölkerung, die recht homogen ist in Erscheinung, Sprache und Tradition.
Bereits 1606 entdeckte der spanische Seefahrer Pedro Fernández de Quirós als erster Europäer die Gilbertinseln. Erst ab 1765 wurden die Inseln nach und nach von englischen Seefahrern angesteuert, so 1777 von James Cook oder 1788 von Kapitän Thomas Gilbert, nach dem die Inselgruppe um 1820 vom deutsch-baltischen, in russischen Diensten stehenden Admiral Adam von Krusenstern und dem französischen Kapitän Louis Duperrey benannt wurde.
Im 19. Jahrhundert kamen Walfänger, Sklavenhändler und Händler in großer Zahl nach Kiribati. Der resultierende Umbruch schürte lokale Stammeskonflikte und die Europäer schleppten auch für die Einheimischen gefährliche europäische Krankheiten ein.
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Politik
Politik
Das Parlament Kiribatis (
Maneaba ni Maungatabu) wird alle vier Jahre gewählt und besteht aus 46 Mitgliedern (44 gewählte Abgeordnete, ein bestelltes Mitglied von Banaba sowie einem Justizminister von Amts wegen). Die Wahlen in den 23 Ein- und Mehpersonenwahlkreisen werden nach Mehrheitswahlrecht in zwei Runden durchgeführt: Erzielt in der ersten Runde kein Kandidat eine absolute Mehrheit, treten die drei (bzw. bei zwei/drei zu vergebenden Sitzen vier/fünf) Kandidaten mit den meisten Stimmen in einer Stichwahl gegeneinander an.
Der Staatspräsident ist gleichzeitig Regierungschef sowie Außenminister und wird
Beretitenti (die Gilbertesische Umschrift für Präsident) genannt. Er wird ebenso wie die bis zu zehn Minister aus den Reihen der Maneaba ni Maungatabu gewählt. Seit 2003 wird das Land von Anote Tong regiert.
Der Inselstaat ist geprägt von einem System großer lokaler Selbstverwaltung aufgrund der großen Differenzen zwischen den einzelnen Inselgruppen. Einen besonderen Status genießt die Insel Banaba, deren Einwohner unter Minderheitenschutz stehen.
Wirtschaft
Wirtschaft
Kiribati verfügt über nur wenige natürliche Ressourcen. Die kommerziell interessanten Phosphatdepots waren zur Zeit der Erlangung der Unabhängigkeit erschöpft. Zumindest erhält der Staat noch Zinsen aus einem Fonds, den die Engländer bei ihrem Abzug 1979 als Kompensation für den totalen Abbau aller Phosphatvorkommen auf Banaba Island hinterlassen haben.
Momentan stellt die Kopraproduktion und der Fischfang sowie der Anbau von Kokosnüssen die wichtigste Einnahmequelle dar.
Die Wirtschaft schwankte in den letzten Jahren stark und ihre Entwicklung wird beschränkt durch das Fehlen qualifizierter Arbeiter, schwache Infrastruktur und die Entfernung von den internationalen Märkten.
Seit 1967 besteht auf Betio, einer Insel im Hauptatoll Tarawa, eine Seemannsschule (Marine Training Center, MTC) Diese Schule befindet sich in Staatsbesitz, wird jedoch von einem deutschen Schulleiter geleitet. Die ca. 100 Absolventen werden auf deutschen Handelsschiffen beschäftigt. Um die 910 Kiribatis fahren so zur See und schicken jährlich etwa 8.9 Millionen Austral-Dollar an ihre Familien in Kiribat
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