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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
03:57
 
 
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Geschichte

Das heutige Klingnau war im 13. Jahrhundert verkehrstechnisch günstig gelegen, Waren wurden im heutigen Klingau von Aareschiffen auf Karren nach Zurzach umgeladen. Um auch vom Landverkehr zu profitieren, liessen die von Klingen eine Aarebrücke bauen.

Als Gründungsdatum von Klingnau gilt der 26. Dezember 1239 (Stephanstag). Damals unterzeichneten der aus dem Thurgau stammende Ulrich II. von Klingen und das Kloster Sankt Blasien einen Tauschvertrag. Von Klingen gab die Insel Beznau in der Aare ab und erhielt im Gegenzug einen 12m hohen Schotterhügel weiter flussabwärts, auf dem er Stadt und Schloss errichten liess.

Am 8. Mai 1243 wurde Klingnau erstmal Urkundlich als Stadt erwähnt, was für die damalige Zeit sehr schnell war. Ulrichs Sohn Walther von Klingen verkaufte den Besitz (Städtchen, Aarebrücke und Burg Teggerfelden) 1269 für 1100 Mark Silber an das Bistum Konstanz. Die Rechts- und Besitzverhältnisse waren kompliziert, neben dem Bischof hatten auch die Habsburger, das Kloster Sankt Blasien, der Johanniterorden und das Stift Zurzach Machtbefugnisse.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Klingnau gehörte fortan zur Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft. Den Eidgenossen gelang es, bis 1712 weitgehend alle Rechte des Bischofs und der anderen Herrscher an sich zu bringen. Im 15. Jahrhundert wurde die Brücke über die Aree weggerissen, aber nicht mehr aufgebaut, wodurch die Fähre von Döttingen nach Klingnau verlegt wurde und an bedeutung gewann. 1586 zerstörte ein Brand die gesamte Oberstadt. 1689 musste die Regierung Vorderösterreichs während des Pfälzischen Erbfolgekriegs für anderthalb Jahre ins Exil nach Klingnau ziehen. Das Städtchen konnte sich wirtschaftlich kaum entwickeln, da es stets im Schatten von Zurzach mit der international bedeutenden Messe stand. Lediglich der Weinbau erlangte eine gewisse Bedeutung, so betrug die Anbaufläche im Jahr 1780 rund 115 Hektaren.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Klingnau gehörte nun zum kurzlebigen Kanton Baden. Während des Zweiten Koalitionskrieges im Jahr 1799 verlief die Frontlinie zwischen Frankreich und Österreich in unmittelbarer Nähe. Die Österreicher errichteten 1814 in der Probstei und Sion ein Spital, später wurde auch das Schloss als Spital verwendet und zeitweise waren auch im Rathaus Kranke untergebracht. 1814 waren dort bis zu 2500 kranke Soldaten untergebracht (das Städtchen selbst zählte knapp 1000 Einwohner) sowie 200 Menschen als Säntitats- und Überwachungspersonal der Österreicher (diese waren bei der Bevölkerung untergebracht). Insgesamt starben 3000 Soldaten und 28 Klingnauer an Typhus. Die Soldaten wurden auf dem sogeannten Kaiserlichen Gottesacker begraben, wo zur Erinnerung 1815 ein Kreuz mit Inschrift errichtet wurde.

Seit 1803 gehört Klingnau zum Kanton Aargau. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Industrialisierung. Am 18. August 1859 wurde die Eisenbahnlinie Turgi - Koblenz eröffnet. Zwischen 1900 und 1980 war die Möbelindustrie der bedeutendste Industriezweig. Anfangs des 20. Jahrhunderts wurde der gesamte Klingnauer Rebberg durch die aus Nordamerika eingeschleppte Reblaus zerstört. Erst 1922 wagte man wieder einen bescheidenen Neubeginn. Das Wasserkraftwerk Klingnau wurde zwischen 1931 und 1935 erbaut; durch den Rückstau der Aare entstand der Klingnauer Stausee.

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